Abenteuer Kilimanjaro – Tag 0

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Unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht! Es war kurz nach dem letzten Jahreswechsel, als ich begann, mir Gedanken über die jetzt anstehenden Weihnachtsferien zu machen. Denn erstmals seit vielen Jahren sah mein Schichtplan vor, dass ich während dieser Zeit nicht arbeiten durfte. Wer mich kennt, weiss dass ich tatsächlich nicht gerne frei habe während diesen Tagen. Die Skipisten platzen aus allen Nähten, bei uns im Mittelland ist meistens schauriges Wetter und überhaupt… schwierige Zeit. Somit musste ein Alternativ-Programm her!

Der Kilimanjaro war bereits vor ungefähr drei Jahren ein Thema; nicht sehr konkret, aber als Idee schwirrte er im Kopf rum. Ein „Überbleibsel“ aus der damaligen Zeit war der Newsletter von Aktivferien, den ich monatlich erhielt und nie abbestellte. So auch am 3. Januar 2014. Und schon war die Idee geboren: ich besteige den Kilimanjaro! Es schien fast, als ob meine Begeisterung auch auf andere Personen übersprang. Kurze Zeit später waren ich und sieben weitere Leute aus meinem Umfeld bereits angemeldet!

Der Startschuss war somit erfolgt, ab nun galt es einigermassen in die Gänge zu kommen um am Kili nicht bereits am ersten Tag schlapp zu machen. Der wunderschöne, warme Frühling war natürlich hochwillkommen, denn gerade nach dem Winter habe ich jeweils Mühe, wieder mit dem Training zu beginnen. So aber machte es Spass, wieder nach draussen an die frische Luft zu gehen. Ob mit dem Bike (die wurden zwar alle drei gerade gestern aus meinem Keller gestohlen, aber egal…) oder zu Fuss, die Trainingskilometer wurden mehr und mehr. Und auch material-technisch wurde aufgerüstet. Denn im Zusammenhang mit der Kili-Besteigung fällte ich auch den Entscheid, endlich meine ersten Viertausender in den Alpen zu erklimmen!

Die Zeit rauschte rückblickend nur so vorbei; erste Touren machte ich bei mir im Jura, danach folgte im Juni eine Tour auf den Hengst. Der garstige Sommer war dann ideal, um sich an eventuell schlechtes Wetter am Kili vorzubereiten. Zwar versuchte ich durch Ausweichen ins Wallis, jeweils etwas Sonne zu erwischen. Doch auch da zeigte sich das Wetter nicht immer von der besten Seite. Ende Juli dann ein gemeinsamer Ausflug unserer Kili-Truppe zum Pazolastock, welcher sich als Wetter-Prüfstein par excellence entpuppte. Es regnete praktisch ununterbrochen, und meine neu erworbene Kompaktkamera wurde einem ersten Härtetest unterworfen. Den bestand sie bravourös! Dank dieser Kamera konnte ich ab diesem Zeitpunkt meine Touren besser dokumentieren, denn die grosse Spiegelreflex war einfach zu gross um sie ständig bei mir zu haben.

Es folgte schon bald die grosse 4000er-Trainingswoche mit den Gipfelerfolgen am Breithorn, Allalinhorn sowie als Dessert das Strahlhorn. Wir hatten riesiges Glück mit dem Wetter, denn es gab diesen Pseudo-Sommer kaum eine durchgehend schöne Woche. Wir erwischten eine davon!

Um die ermüdeten Muskeln etwas zur Erholung kommen zu lassen, schaltete ich zwei Wochen USA-Fotosafari zwischen mein Trainingsprogramm. Und so wurde es bereits September. Der Kili rückte näher und näher… Ab Oktober zündete ich noch einmal den Nachbrenner und wanderte wann immer es die Zeit erlaubte durch unseren schönen Jura. Das meist schöne Herbstwetter kam mir wie schon im Frühling sehr entgegen. Häufig hatten wir zwar unten Nebel, aber umso schöner war’s dann, wenn ich die Nebelgrenze überschritt und oben mit viel Sonne belohnt wurde. Doch auch wenn es mal nicht für Sonnenschein reichte, es waren es stets tolle Wanderungen. Mal wie gesagt mit Sonne, dann wieder durch dicken Nebel, frühmorgens im Dunkeln, durch die Kälte, oder auch bei unüblich warmen Temperaturen: Natur pur! Es folgen ein paar fotografische Eindrücke davon…

Herbstliche Farbenpracht auf meiner „Hausrunde“ auf die Schwängimatt
Zwischendurch bleibt immer Zeit, um auch Details zu fotografieren
Zurück von der Schwängimatt empfängt mich Oensingen bei schönstem Herbstwetter
Das Kurhaus Weissenstein wird vom Hochnebel umhüllt
Kurz vor dem Gipfelerfolg auf der Hasenmatt, höchster Punkt des Kantons Solothurn
Eine weitere Vorbereitungs-Tour führte uns bei prächtigem Wetter…
…hoch zur Belchenflue
Auf dem Rückweg gönnten wir uns ein Raclette…
…ehe wir unterhalb des Allerheiligen ins Nebelmeer eintauchten
Frühmorgendliche Wanderung von mir und meinem Bruder…
…auf die Hasenmatt, diesmal bei besserem Wetter
Die eisige Kälte und der Nebel haben für wunderschöne Skulpturen gesorgt
Kurz vor dem Balmberg, welchen ich im Verlauf des Jahres unzählige Male „erwandert“ habe

Nun also ist es plötzlich sehr, sehr schnell gegangen. Wie eigentlich immer gegen Ende eines Jahres raste die Zeit. Nur dass es mir dieses Jahr noch schneller als üblich vorkam. In rund acht Stunden stehe ich am Bahnhof Oensingen und warte auf den Zug nach Kloten. Das Material ist verpackt, das Chaos überstanden. Ich hoffe dass nichts vergessen ging, aber dank Materialliste bin ich zuversichtlich.

Kleider, Schuhe, Schlafsack
Technisches Equipment
Ready for Takeoff!

Ein bisschen aufgeregt bin ich schon, die Wetterprognosen sehen nicht gerade berauschend aus. Naja, ändern kann man daran eh nix, also rein ins Abenteuer! Dank vier Akkupacks hoffe ich auf genügend Energie, um auch auf dem Berg ab und zu hier in meinem Blog ein Update aufzuschalten. Ich werd mich jetzt noch kurz auf’s Ohr hauen, um nicht völlig übermüdet den Flug antreten zu müssen. Bis bald!

Weiter mit Tag 1…

Ich freue mich stets über eure Kommentare, lobenden Worte, Fragen und natürlich auch Kritik (welche ich umgehend löschen werde ;-) ).

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