Der Schlaf war wohl nötig. Nach dem wiederum sehr feinen Nachtessen und dem ebensolchen Kuchen machte ich mich bald wieder auf in Richtung Schlafgemach und schlief danach zehn Stunden durch. Tat das gut! Um 6 Uhr fühlte ich mich genügend fit, um den letzten Sonnenaufgang auf 3700 müM mitzuerleben. Nach dem Frühstück trafen wir uns ein letztes Mal mit dem gesamten Kili-Team (Bergführer, Küchenteam, Träger) zu einem Gruppenfoto mit Kilimanjaro.


Nachdem die Hütten geräumt, unser Hab und Gut verpackt und die Schuhe geschnürt waren, erwartete uns der lange, lange Weg (19 km, 1800 hm) bis zum Marangu Gate. Wenigstens lachte uns wieder die Sonne und ermöglichte mir daher, noch ein paar schöne Fotos zu schiessen. Beim Aufstieg vor drei Tagen war es bedingt durch’s schlechte Wetter kaum möglich, etwas Schlaues vor die Linse zu bekommen.







Die Mandara Hütte, wo wir ja unsere erste Nacht am Berg verbrachten, bedeutete nicht End-, sondern Zwischenstation. Nach einer ausgiebigen Pause nahmen wir die letzten 8 km und 800 Höhenmeter unter die Füsse. Es zog sich grausam in die Länge, irgendwie erwartete ich hinter jeder Kurve das Marangu Gate. Doch der Blick auf den Höhenmesser meiner Uhr enttäuschte mich immer wieder, denn der wollte und wollte nicht runterzählen. Aber irgendwann war auch ich am Gate, glücklich, endlich am Ziel zu sein.



Hier erwartete uns Evarest, der Chef von Aktivferien Tanzania Ltd, und seine Crew mit Erfrischungstüchern, Fruchtsaft und einem Welcome-Cake. Toll, so empfangen zu werden! Wie schon beim Eintritt in den Park mussten wir uns bei der Parkverwaltung wieder mit Unterschrift verewigen, damit sie auch ja sicher sind, dass wir draussen so sind. Muss alles seine Ordnung haben! Danach wurden wir mit Bussen zurück in unser Hotel verfrachtet, wo wir unser erstes Bier seit 6 Tagen geniessen durften. Auf was sich aber alle definitiv noch mehr freuten, war die Dusche! Unbeschreiblich, dieses Gefühl!






Viel Zeit blieb uns jedoch nicht, denn bereits um 17 Uhr startete das Trägerfest. Für ein letztes Mal traf sich das gesamte Helferteam mit uns, um bei einem Bier den Gipfelerfolg zu feiern. Bei dieser Gelegenheit wurden auch sämtliche Kleider, Ruck- und Schlafsäcke, Wanderstöcke und all die andern Sachen, die wir verschenken wollten in einer Tombola an die Jungs verlost. Zudem bekamen wir erfolgreichen Gipfelbezwinger ein Diplom überreicht. Samantha, die ja wegen Magenproblemen leider nicht oben war, erhielt von Georg einen Stein vom Kiligipfel, was mir schlagartig klar machte, dass ich oben was vergessen hatte! Ob ich jetzt deshalb nochmal dort hoch gehe, würde ich zum jetzigen Zeitpunkt eher verneinen… aber sag niemals nie!





Es wurde Zeit, sich von unseren Guides zu verabschieden, die uns während den letzten Tagen erfolgreich bis nach ganz oben begleiteten. Auch der Koch und die Waiters (Servicepersonal in den Hütten) waren uns schon ein wenig ans Herz gewachsen. Die Porters, welche für uns eher unsichtbar waren, jedoch wesentlich zum Erfolg dieses Projekts beigetragen haben, wurden in der kleinen Ansprache von unserem Bergführer Georg wie auch alle anderen entsprechend gewürdigt.












Die Feier löste sich langsam auf, wir schritten zum nächsten Programmpunkt, dem Nachtessen. Wie schon fast gewohnt sehr fein und sehr viel. Hungern muss hier definitiv niemand, und den Gewichtsverlust vom Berg werd ich wohl schon bald wieder kompensiert haben… was ja eigentlich nicht unbedingt sein müsste! Ich freute mich nach dem Essen auf mein Bett, so ein richtiges, ohne Schlafsack, in einem geräumigen Zimmer, nur zu zweit, guet Nacht!
Zum Schluss noch ein Link (unten rechts bei „Details anzeigen“ anklicken) zu den Daten, welche meine Uhr während dieser Tour aufgezeichnet hat: