Trotz der Anstrengungen der letzten Tage schlief ich nicht besonders gut. Die Beine rebellierten, und beim nächtlichen Gang auf den Hafen wollten sie überhaupt nicht so wie ich. So war ich schlussendlich nicht unglücklich, um 6 Uhr aufstehen zu dürfen. Wir packten vor dem Frühstück noch kurz unser Gepäck um, da wir all das Material vom Berg in einem Hotel in Arusha deponieren dürfen. Zwei Stunden nach dem Weckruf waren wir bereit für die Fahrt zum Ngorongoro Krater.





Nach knapp drei Stunden Fahrt erreichten wir Arusha. Das Ziel war wie schon erwähnt eine Lodge am Stadtrand, wo wir einerseits unser Berggepäck deponierten, andererseits auch gleich einen Lunch serviert bekamen. Bei der Fahrt mitten durch die drittgrösste Stadt Tanzanias mit einer Million Einwohnern konnte man sich einen oberflächlichen Eindruck vom Stadtleben machen. Ich meine, ich kenne ja solche Bilder aus Zeitungen oder Fernsehen, aber das alles dann mit eigenen Augen zu sehen… Halt doch irgendwie unglaublich! Insbesondere dann wieder, wenn man in eine Seitenstrasse abbiegt, kurz an einen Hinterhalt denkt und sich dann die Tore zur Lodge öffnen; einem Paradies inmitten des städtischen Chaos‘.









Nach dem Mittagessen führte unsere Fahrt weiter zum heutigen Tagesziel, dem speziell für Aktivferien aufgebauten Zeltcamp am oberen Rand des Ngorongoro Kraters. Ich nutzte die lange Fahrt wie bereits am Morgen, um mit meinem Blog vorwärts zu machen. Denn oben am Berg waren Zeit und Energie (meine, nicht Strom; davon hatte ich dank 4 Akkupacks mehr als genug!) knapp. Hätte zwar wegen kaum vorhandenem Handy-Netz eh nichts gebracht, aber es ist trotzdem mühsam, mit dem Schreiben immer 2-3 Tage hinterherzuhinken.




War die Strasse bis zum Tor des Parks in einwandfreiem Zustand, änderte sich das Bild danach schlagartig. Abenteuer versprechende Naturpiste mit offiziell erlaubter Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h. Schade, durfte ich nicht selber fahren! Oben am Kraterrand, der auf immerhin knapp 2400 müM liegt, öffnete uns bei einem Aussichtpunkt ein erstes Mal der gewaltige Anblick dieses riesigen „Lochs„. Rund 600 Meter unter uns lag die riesige Fläche voll mit Tieren. Entstanden vor Millionen von Jahren beim Zusammenfallen des Vulkans, ist dieser Park heute ein Paradies für Tiere (und Touristen).




Planmässig aber wurden wir auf die Folter gespannt, denn der Besuch der Tierwelt ist erst für den morgigen Tag auf dem Programm. Also rumpelten wir noch eine weitere halbe Stunde über ausgewaschene Pisten bis zum Aktivferien-Camp. Hier erwartete uns die Crew mit Welcome-Drink und Erfrischungstüchern, zeigte uns unsere Schlafzelte und erinnerte uns daran, dass wir uns hier in der Wildnis befinden und deshalb besser nicht auf eigene Faust auf Erkundungstour gehen sollten.





Das Camp liegt wunderbar eingebettet in die Natur. Mir bot sich wieder die Möglichkeit für tolle Aufnahmen rund ums Lagerfeuer. Nach dem Nachtessen im grossen Speisezelt hoffte ich auf weitere Sternenfotos, was aber wegen des wolkenbedeckten Nachthimmels leider nicht möglich war. So zog ich mich halt zurück ins Schlafgemach, legte mich etwas widerwillig ins Bett (wegen der hohen Luftfeuchtigkeit alles sehr feuchtkalt…) und träumte schon bald von den Wildtieren, die ich morgen fotografisch erlegen werde…







