Zermatt bei Aprilwetter Auf der Suche nach dem verlorenen Tal

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Die Wetterdienste meldeten für die letzte Nacht ein paar Regenfälle. Das traf zu, denn als ich heute morgen den ersten verschlafenen Blick aus dem Fenster warf, waren die Strassen noch nass. Auch der Blick zum Himmel versprach alles andere als Sonne pur. Aber die kürzlich unternommene zweitägige Wanderung im Oberalpgebiet hat mich bezüglich Wetter abgehärtet. Und zudem hoffte ich auf die in den Bergen immer wieder rasch ändernden Wetterverhältnisse, natürlich zum Guten!

Nach dem ausgiebigen Frühstück fühlte ich mich bereit für neue Grosstaten, packte meine Siebensachen und trat heraus an die frische Luft. Es schiffte (wieder). Soviel zum Thema rasche Wetteränderungen! Egal, ich liess mich nicht beirren, durchquerte zuerst halb Zermatt in Richtung Winkelmatten um danach den Arvenweg hinauf nach Riffelalp unter die Füsse zu nehmen.

Trotz Regen: es gibt Hoffnung auf Sonne
Die Gornergratbahn kennt wie ich kein Schlechtwetter
Abzweiger in Winkelmatten in Richtung Riffelalp
Die Natur macht was sie will.
Bahnhof Riffelalp mit dem Riffelalp-Tram
Kämpft sich durch den Nebel hoch zum Gornergrat

Ab der Riffelalp entschied ich mich für den „Weg der Stille“, der in Richtung Grünsee führt. Die Stille wurde bloss von einem Helikopter gestört. Ich befand mich zu diesem Zeitpunkt zwar inmitten von Wolken, dachte mir aber, wenn die mit Helis rumfliegen, kann der Sonnenschein nicht mehr weit sein.

Auch auf dem Weg der Stille…
…sind überall Spuren der Zivilisation zu sehen.
Grünsee
Z’verlornu Tal
Station Hohtälli – nur für den Wintergebrauch

Zwischenziel von heute war das „Verlorene Tal“, oder ums im Dialekt der Einheimischen zu sagen: „z’verlornu Tal“. Dieses befindet sich ca. 2 Kilometer östlich vom Grünsee und ist auf der Landeskarte mit Triftji bezeichnet. Zwar führt ein Wanderweg dahin, aber so richtig angeschrieben ist das nirgends. Deshalb wirkt’s auch ein bisschen verloren, aber wer die Ruhe sucht, findet sie dort hinten bestimmt. Mir reichte es noch für ein Foto mit Klarsicht, ehe sich wieder Wolken reinschlichen.

Die Wolken drücken wieder rein.
Leider keine Fernsicht, daher Blumenfotos.
Dieser Bach führt aus dem verlorenen Tal.
Blumenpracht dank viel Feuchtigkeit
Auch hier: Spuren der Zivilisation
Die Sonne gibt sich noch nicht geschlagen.
Hier könnte man den Grünsee sehen… könnte!
Wie lange dieser Brocken wohl noch dort oben ist?
Findelbach
Gratweg auf der Moräne des (ehemaligen) Findelgletschers
Auch hier: wunderschöne Flora
Fluealp in Sicht!
Und immer wieder Hoffnungsschimmer auf besseres Wetter.
Meine Raststätte

Nach dem „verlornu Tal“ hatte ich die Wahl. Entweder gemütlich nach Sunnegga wandern, was kaum noch Höhenmeter bedeutet hätte. Oder nochmals etwas hoch zur Station Blauherd. Oder Variante Zwei mit Zusatzschlaufe zum Bergrestaurant Fluealp, sozusagen die heutige Maximalvariante. Angesichts dessen, dass es erst kurz nach Mittag war, entschied ich mich für Variante Drei.

Keine ideale Kombination, aber es war super!
Die Schwarznasen warteten wohl auch auf eine Wetterbesserung
Stellisee und Matterhorn (theoretisch)
Auch hier wären beide drauf.
Hinter der Fluealp der Findelgletscher
Zotteliges Vieh
Meine wandertechnische Endstation für heute: Blauherd

Nun sitze ich im Zug von Täsch nach Zermatt und schreibe diese paar letzten Zeilen. Ich war kurz in Brig für ein Kili-Gipfeltreffen. Denn zwei Kollegen, welche bereits im September auf den Kili gehen, hatten für heute ein Treffen mit ihrem Bergführer arrangiert, welcher ihre Gruppe auf den Berg begleitet. Ich durfte mich verdankenswerterweise auch gleich anschliessen um noch ein paar Infos aus erster Hand zu bekommen. Der Weg ins Tal hat sich gelohnt, denn der Mann ist bereits 7-facher Kili-Bezwinger. Meine Vorfreude auf den Dezember ist gleich nochmals grösser!

Ich freue mich stets über eure Kommentare, lobenden Worte, Fragen und natürlich auch Kritik (welche ich umgehend löschen werde ;-) ).

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