Vor rund 10 Monaten schlief ich in Nepal während fast 14 Tagen auf Höhen von 4000 Metern und mehr jeweils gut bis sehr gut. Hier oben in der Margherita-Hütte auf 4554 Meter über Meer war’s nur eine Qual, was wohl der eher kurzen Akklimatisationszeit geschuldet war. Nun, der Vorteil lag darin, dass ich um viertel vor vier freiwillig und gern aufgestanden bin. Zmorge war zwar erst um halb fünf angesagt, aber so konnte ich in Ruhe fertig packen, kurz auf’s Trocken-WC, Zähneputzen auf der Terrasse unter Sternenhimmel mit Blick auf Turin und Mailand und schlussendlich natürlich noch ein zwei Fotos schiessen. Es war entgegen der Ankündigung von Bergführer Niklaus gar nicht mal so arg kalt und schon gar nicht garstig windig. Letzteres war übrigens mit ein Grund, weshalb wir die Zumsteinspitze bereits gestern Mittag bestiegen, denn am frühen Morgen will normalerweise niemand auf diesen Berg. Wie geschrieben ist es hier oben fast normal, dass einem der Wind gruusig um die Ohren bläst und darum froh ist, möglichst schnell runter zu kommen.
Für die erfahrenen Margheritanianer ebenfalls überraschend war am heutigen Morgen, dass sich der Menschenauflauf um 04.30 Uhr sehr in Grenzen hielt. So durften wir ein letztes italienisches Hüttenfrühstück in relativer Ruhe geniessen. 40 Minuten danach standen wir draussen vor der Hütte, bereit für den sehr langen Weg bis zur Station Rotenboden der Gornergratbahn. Die Distanz war für mich das kleinere Übel; es waren die annähernd 2200 Meter Abstieg, welche mir Sorgen bereiteten. Wenigstens sollten wir bedingt durch die frühen Morgenstunden noch kein Problem mit weichem, sulzigen Schnee bekommen. Und auf halber Distanz wartete ja die „Raststätte“ in Form der Monte Rosa Hütte auf uns…





































Statistik: 15.6km; Zeit 5h30min; Aufstieg 450m; Abstieg 2200m
Das war sie also, die Spaghetti-Tour. Ich habe jetzt beim Schreiben dieser Zeilen auch wieder meinen Frieden gefunden. Bin froh, dass ich Pickel und Steigeisen beim Gornergletscher nicht in eine Spalte geschmissen habe. Wir hatten tolle fünf Tage miteinander, und gerne bedanke ich mich bei unseren beiden Bergführern Niklaus und Johannes für die kompetente Führung über 11 Viertausender (wenn auch bei mir nur 9…). Auf diesem Weg wünsche ich Johannes viel Glück bei seiner bald anstehenden Prüfung zum Bergführer. Auch herzlichen Dank meinen Bergsteigerkollegen Dani, Thömu, Roger, Dominik und Max für die Begleitung und die abwechslungsreichen und interessanten Gespräche während den langen Hütten-Nachmittagen.
Es waren traumhafte Tage, das Wetter hat perfekt mitgespielt. Überhaupt das Wetter: ich stand bisher auf 16 Viertausendern, und noch kein einziges Mal mussten wir aus wettertechnischen Gründen eine Besteigung absagen. Gut, vom Dom hatten wir nun wirklich nicht allzu viel! Aber sonst? Bis auf’s Breithorn anfangs Woche immer strahlender Sonnenschein! Jedenfalls wenn wir unterwegs waren, sobald ich in der Hütte bin, ist’s mir relativ egal, was draussen passiert…
Mal schauen, was das nächste Jahr so bringt. Eiger, Mönch und Jungfrau wären schon noch was! Aber eigentlich wollte ich ja erst vor ein paar Tagen meine Bergsteigerambitionen begraben 🙂 Also, abwarten und durchschnaufen.
Für Interessierte (und Computer-versierte) noch der Link zum kmz-File mit sämtlichen Touren zum Runterladen und Anschauen in Google Earth. Wie das genau funktioniert, habe ich hier mal ein wenig beschrieben.
nudeln auf dem Teller,,,,,spaghettti zum Begehen! Das für ein Menu! vielen Dank für das mitgehen -am PC und in Gedanken- ist super und die Bilder ganz toll. Erich, nicht aufgeben Ziele stehen noch da und es gibt weitere 4000000–tausender….Danke. Trudi
Hoi Trudi, ein paar Berggipfel hab ich schon noch in Planung… aber zuerst geht’s ab kommendem Dienstag quer durch Deutschland. Hoffe, auch da ein paar hübsche Fotos schiessen zu können!