Glück gehabt!
Wie die eingefleischten Fans des (normalerweise) jährlich stattfindenden Fliegerschiessens der Schweizer Luftwaffe auf der Axalp wissen, finden in diesem und auch im nächsten Jahr keine offiziellen Anlässe statt. Das letztjährige Fliegerschiessen liess ich bewusst aus; ich spekulierte auf die Air Spirit 24 in Emmen und Axalp 2025. Beide Anlässe sind abgesagt worden, was meinerseits etwas fotografische Wehmut auslöste. Also hatte ich die Idee, auf Basis von öffentlich zugänglichen Informationen eine Wanderung vom Dorf Axalp zum Schiessplatz auf der Ebenfluh zu unternehmen. Die Infos holte ich von:
– Schiessanzeige
– DABS
– Meteoschweiz
Der heutige Montag bot sich an, ich konnte kurzfristig frei nehmen und die Indikatoren deuteten eine kleine Chance auf Flugbetrieb an. Mit Guido (guido-aviation.com) fand ich sogar einen Begleiter, welcher wie ich verrückt genug war, um 6 Uhr in der Früh beim Parkplatz auf der Axalp zu stehen und den Aufstieg zum Schiessplatz unter die Füsse zu nehmen.









Nach knapp drei Stunden Aufstieg über teils sehr pflotschige und rutschige Passagen erreichten wir das KP auf der Ebenfluh. Die Seilbahn, welche vom Talboden unten bis direkt hier oben führt, war soeben in Betrieb. Wir deuteten das als Zeichen, dass bald Betrieb sein könnte. Doch Fehlanzeige: die Gondel war leer, es handelte sich wohl um einen morgendlichen Testlauf. Unerfreulicherweise näherte sich aus Westen nun auch eine Regenfront, welche so nicht eingeplant war. Es sah nicht gut aus…
Nun, die Front war schnell durch, die Sonne setzte sich durch, bald strahlend blauer Himmel. Der nun aufkommende, stürmische Westwind trübte die Freude etwas. Das gemütliche Holzbänkli vor dem KP lag zum Glück etwas in der „Höumi“ und so verging der Morgen zwar fliegerisch ereignislos, doch insgesamt ganz angenehm. Gegen Mittag stiessen weitere drei Fotografen hinzu, welche hier oben ihr Glück suchten. So stieg die Gesamtzahl der anwesenden Zuschauer auf imposante Fünf.









Um die Mittagszeit stellte urplötzlich der Wind ab, die Sonne lachte vom Himmel und zeigte, welche Kraft Mitte Oktober noch in ihr steckt. Die etlichen Schichten zusätzlicher Kleider konnte ich problemlos wieder im Rucksack deponieren. Zur grossen Freude der riesigen Zuschauermenge setzte sich kurz nach 13 Uhr die Seilbahn in Bewegung. Es keimte Hoffnung auf! Tatsächlich, nur wenige Minuten später erreichten der Schiessleiter und zwei Kollegen der Luftwaffe das KP und informierten uns, dass um 14 Uhr eine erste (von zwei) Schiessübungen stattfinden werde. Juhui!









Die ersten beiden Piloten hatten ihre Schiessübung erfolgreich abgeschlossen und verabschiedeten sich von den anwesenden Fans mit einem prächtigen Vorbeiflug am KP. Grandios!
Nach diesen beiden Vorbeiflügen war eine Pause angesagt. Der Schiessleiter informierte die Zuschauerschar, dass um 16 Uhr weitere zwei Jets – diesmal aus Payerne – zum Training vorbeikommen würden.








Leider zogen bis zum Beginn des zweiten Schiesstrainings bereits wieder dichtere Wolken auf. Dies verhinderte zwar nicht die Übung der zwei Piloten. Allerdings sind graue Jets vor grauem Hintergrund nicht sonderlich fotogen. Nun, die „Abschiedstour“ – jetzt in Form eines Vorbeiflugs von Ost nach West – sorgte für einen gediegenen Schlusspunkt.
Kurz vor 16:30 Uhr war mein persönliches Fliegerschiessen Axalp, Jahrgang 2024, beendet. Die drei Militärangehörigen machten sich auf den bequemen Rückweg mit der betriebseigenen Gondelbahn, die fünf Zuschauer an den Abstieg in Richtung Tal.








Nach nur knapp 90 Minuten Abstieg erreichten wir bereits den Parkplatz. Völlig stressfrei und ohne Menschenmassen, die auf den Shuttlebus ins Tal warten. Irgendwie gemütlich, und doch wünsche ich mir, dass spätestens im Jahr 2026 wieder ein offizieller Anlass durchgeführt wird. Mir hat’s heute gefallen, der Ausflug auf die Ebenfluh lohnte sich definitiv. Vielleicht gibt es ja in einem Jahr ein Wiedersehen…