Ups, fast den Sonnenaufgang verpasst! Standesgemäss um 05.45 Uhr holte mich der Wecker aus dem Land der Träume. Was ich in meiner Planung vergass, war der Umstand, dass wir gestern 500 Meilen in Richtung Osten verschoben. Entsprechend war natürlich auch etwas eher Sonnenaufgang. Und das bei strahlend blauem Himmel.
Selbst für mich als 14-fachen USA-Besucher kam's heute zu einer Premiere. Wir besuchten Mount Rushmore (offizielle Seite, Wikipedia). Die in Stein gemeisselten Köpfe der US-Präsidenten George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln sind in Black Hills im Südwesten vom Bundesstaat South Dakota zu finden. Eine Ecke, die nicht unbedingt von anderen Sehenswürdigkeiten umgeben ist. Obwohl ich nach heute schon sagen muss, dass alleine die Black Hills eine Reise wert wären.
Der Himmel verfinsterte sich leider immer mehr. Regen fiel zwar (noch) nicht, doch das perfekte Licht für schöne Fotos ging flöten. Wir genehmigten uns noch eine Ladung Koffein setzten danach unsere Fahrt fort. Kaum zwei Minuten unterwegs, entdeckten wir den Horse Thief Lake. Wir konnten ob der wunderschönen Spiegelung nicht widerstehen und mussten einen kurzen Fotostopp einlegen.
Nachdem wir uns vom See trennen konnten, ging's weiter in Richtung Crazy Horse Monument. Offensichtlich scheint diese Region die Fantasie der Steinhauer zu beflügeln…
Der kulturelle Teil des Tages war somit abgehakt. Es folgte die Fahrt in das gestern bereits angekündigte Powder River Basin. Aus der Sicht des Eisenbahn-Fans ist nämlich Mount Rushmore gar nicht so abgelegen, denn hier im Basin liegt das Epizentrum des US-amerikanischen Steinkohleabbaus. Das Gebiet erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung zwischen den Städten Gillette WY und Douglas WY, also knapp 200 Kilometer. Thomas ist grad am Recherchieren, wieviele Züge pro Tag vollbeladen mit Kohle das Basin verlassen. Es sind viele. Sehr viele! Vielleicht steht ja was in meinem Reisebericht von vor zwei Jahren, als ich ebenfalls hier war?
Ja, wir waren endgültig in einem der Eldorados für Fans der amerikanischen Eisenbahnen angekommen. Das Wetter zeigte sich von seiner abwechslungsreichen Seite. Immer wieder schüttete es wie aus Kübeln, und schon nach kurzer Zeit heizte die Sonne kräftig ein. In meiner Fotosammlung fehlte noch ein Regen-Zug-Foto. Was mir heute gelang…