Nach einer für Hüttenverhältnisse sehr guten Nacht klingelte der Wecker heute um 5 Uhr. Im Vergleich zu gestern also schon fast ein Ausschlafen. Ich streckte als Erstes gleich mal meinen Kopf aus dem Fenster, um einen ersten Eindruck vom Wetter zu bekommen. Der Wind blies mächtig, die Wolkenfetzen zogen schnell vorbei und ich hatte das Gefühl, dass es trocken ist. Also schnell auf zum Frühstück, um den anstehenden Angriff auf das Gross Schärhorn gestärkt angehen zu können. Oli, der als erstes das Outdoor-WC aufsuchte, kam mit einer ernüchternden Botschaft zurück, denn der Regen kam ihm quer entgegen. So schmiedeten wir während dem Zmorge Alternativ-Pläne, um den Tag optimal gestalten zu können.




Wir entschieden uns, das Gross Schärhorn auszulassen und direkt via Chammlijoch zum Klausenpass zurückzukehren. Die Wetterbedingungen waren einfach zu schlecht, und die gestrigen Erfahrungen wollte niemand wiederholen.











Als wir den Klausenpass und unsere Autos erreichten, war es doch tatsächlich trocken und sonnig! Sollte uns die Sonne auch während den nächsten 5 Tagen lachen? Wäre ja zu hoffen, aber die Wetterprognosen waren noch immer etwas wackelig…
So oder so stand ein Standortwechsel an. Nächstes Ziel war das Hotel Astoria in Ulrichen im schönen Obergoms. Also den Klausen runter, hinauf nach Andermatt, wo wir kurz einkehrten, danach über den Furka bis zum Belvédère. Dort wollten wir den noch langen Tag nützen, um auf dem Rhonegletscher noch ein wenig Seilhandhabung und Spaltenrettung zu üben. Man weiss ja nie, was in den folgenden Tagen noch alles passiert!











Nach dem interessanten und lehrreichen Nachmittag auf dem Gletscher war es an der Zeit, die Fahrt nach Ulrichen unter die Räder zu nehmen. 15 Minuten nach dem Zimmerbezug sah es bereits wie in einem Sportgeschäft aus: Kleider, Schuhe und Hochtouren-Material quer ausgebreitet, um für den morgigen Tag wieder trockenes Material zu haben.


Der Tag verlief zwar aus meteorologischen Gründen nicht wie geplant, aber damit muss halt in den Bergen jederzeit gerechnet werden; und dann auch entsprechend mal auf einen Gipfel verzichtet werden. Sicherheit geht vor! Der Tag hat mir trotzdem gefallen, und das sehr feine Znacht rundete diesen perfekt ab. Zeit für’s Bett, denn am nächsten Tag wartete der Galenstock auf uns…
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