Die erste Etappe unserer zweiteiligen Reise von Zürich via Doha nach Kathmandu ist abgeschlossen. Ich sitze im Food Court vom Flughafen Doha und geniesse einen wunderbaren doppelten Espresso. Ich bin froh, überhaupt hier zu sein. Denn noch vor rund 20 Stunden war ich kaum in der Lage, mich vernünftig zu bewegen. Es passierte am Mittwochnachmittag, ich hatte meine grosse Reisetasche gerade fertig gepackt und wollte nur noch den Reissverschluss zuziehen. Also ich tat es auch, verspürte dabei im Rücken ein ganz leichtes Zwicken, zwei Wirbel, die sich etwas in die Quere kamen. Das war weiter noch nicht schlimm, aber im Verlauf des Abends wurden die Schmerzen immer heftiger. Beim Abschieds-Nachtessen mit der Familie sass ich bereits sehr verkrampft am Tisch, konnte danach kaum noch ins Auto einsteigen… geschweige denn aussteigen. Danach stopfte ich mich mit Schmerzmitteln voll, um die Nacht einigermassen unbeschadet zu überstehen.
Am Morgen danach aktiverte ich dann sämtliche Masseurinnen, die mir so in den Sinn kamen. An dieser Stelle recht herzlichen Dank an Monika, Sandra und Maria für ihren Einsatz. Auch wenn’s letztendlich nicht von Erfolg gekrönt war; das Massage-Geschäft muss unheimlich einträglich sein, die Damen waren alle voll ausgebucht bzw. in der Drogerie im Zweitjob tätig. Dies habe ich mir dann auch gleich zunutze gemacht und mich im Fachgeschäft mit allem Notwendigen wie Salben, Wärmepflaster usw. eingedeckt.
Langer Rede, kurzer Sinn: Hier in Doha erfreue mich schon fast wieder bester Gesundheit. Das Wärmepflaster heizt noch immer kräftig ein und sorgt für Linderung. Mein Bruder hilft mir glücklicherweise beim Tragen des Rucksacks, was bei den kilometerlangen Gängen hier im neuen Flughafen von Doha sehr hilfreich ist. Nun warten wir zusammen mit Britt (sie war bereits mit mir und meinem Bruder auf dem Kili) auf unseren Weiterflug nach Kathmandu und erfreuen uns ab den nicht ganz so einengenden Platzverhältnissen.
Unterdessen haben wir auch den zweiten Flug von Doha nach Kathmandu hinter uns gebracht. Alles hat ganz wunderbar geklappt. Die Einreise nach Nepal gestaltete sich relativ einfach, nachdem wir nach Missverständnissen auch sämtliche Formulare ausgefüllt hatten. Die Aktivferien-Crew aus Nepal stand bereits am Flughafen, um uns mit Blumenschmuck in Empfang zu nehmen (hab das zwar eher in Hawaii erwartet 🙂 ) Nach einer abenteuerlichen Fahrt durch Kathmandus Verkehrschaos sind wir nun im wunderschönen Yak & Yeti Hotel inmitten der Stadt angekommen.
Während dem Warten auf die Zimmer wurden wir von Hanspeter, unserem Schweizer Bergführer und Tourleiter, mit ersten Infos versorgt. Für ein paar besorgte Gesichter sorgte das Gepäcklimit für den morgigen Flug nach Lukla; dieses beträgt nämlich TOTAL nur 20 Kilogramm, also Haupt- und Handgepäck zusammen. Uff, das könnte knapp werden! Somit war klar, was es nach dem Zimmerbezug zu tun gab: ein weiteres Mal alles umpacken, entscheiden was mit soll oder im Hotel zurückbleibt. Etwas Aufregung kam dann schon auf, als wir das Gepäck von meinem Bruder auf die Waage stellten. Er kam einfach nicht unter die geforderten 20kg. Ich fragte mich schon, was er wohl alles mitschleppte…?!? Nun, wie sich herausstellte, bringt seine Reisetasche (merci trotzdäm, Stefan! 🙂 ) schon leer 7kg auf die Waage. Nicht ganz ideal für ein Trekking. Aber zum Glück gibt’s rund um’s Hotel sehr viele Geschäfte, wo man preiswert zu solchem Material kommt. Nun sind wir gerüstet für den morgigen Flug nach Lukla – zumindest einigermassen: denn, wie sollte ich mit all meinem elektronischem Material je eine solche Limite einhalten können?!? Aber mit Geld lässt sich bekanntlich fast alles lösen, daher schaute ich dem kommenden Tag relativ gelassen entgegen…
Nachdem das Umpacken erledigt war, folgte der gemütlichere Teil des Nachmittags. Dieser bestand in meinem Fall aus Kaffeetrinken und Erkunden der Hotelumgebung.
Gegen Abend folgte der letzte offizielle Teil des ersten Tages: zünftig volllaufen lassen… äh, fein essen natürlich! Zusammen mit unseren neuen Kolleginnen und Kollegen besuchten wir in der Nähe (Nähe ist relativ; drei Mal eine 4-spurige Strasse überqueren, wobei man mit einem Bein schon im Grab steht) des Hotels ein Restaurant, wo wir nebst lokalen Köstlichkeiten auch ein Unterhaltungsprogramm geboten bekamen. Ob das jetzt jeden Abend so läuft? Vom Essen her sehr gerne, den Rest lass ich mal so im Raum stehen…
Einen Tinitus konnte ich nach jetzigem Stand grad knapp verhindern, auch die lebensgefährlichen Strassenquerungen sind überstanden. Wir machten noch Bekanntschaft mit unserer 15. Kollegin, welche uns die nächsten drei Wochen begleiten wird. Sie war bereits seit drei Monaten hier für ein Praktikum und macht als Abschluss das Gokyo-Everest-Trekking. Nach dieser Vorstellungsrunde genehmigte ich mir noch einen Schlummertrunk, liege nun im bequemen Bett. Es gilt, schnell einzuschlafen, denn bereits um 03.30 Uhr rüttelt uns der Wecker aus dem Schlaf (hoffentlich!), da wir bereits um halb Fünf in der Lobby bereitstehen müssen. Der Flug nach Lukla startet früh! Guet Nacht…
Weiter zum Tag 2…
PS: Das mit den Fotos will glaub ich noch nicht so recht. Ich hab jedoch eh nicht vor, während den nächsten Tagen viel Arbeit in die Fotos zu stecken. Sobald ich wieder zu Hause bin, werd ich mich an die Arbeit machen. Unterdessen schreiben wir den 25.11.2016, seit einer Woche bin ich zu Hause und kann nun wie wild Fotos hochladen!
Hallo Erich, schön dass deine Altersbeschwerden vorbei sind. Ich wünsche Dir sehr viel interessantes an „Gegend“ und bin gespannt auf deine abenteuerlichen Berichte. Heb sorg und liebe Grüsse an Dani und Britt.
Hallo Erich Ich wünsche dir trotz allem schöne Ferien und gute Gesundheit. Gruss von Ernst und Fränzi