Heute nun also ging unser Abenteuer erst so richtig los. Es muss die Aufregung gewesen sein, die mich bereits 10 Minuten vor dem Wecker aus dem Bett geholt hat. Da wir um 04.30 Uhr mit Sack und Pack bereitstehen mussten, stellte ich den Wecker eine Stunde vorher. Aber eben, die Nervosität machte diesen überflüssig. Noch ein letztes Mal durchsuchten ich und mein Bruder unser Gepäck, um auch ja nicht allzu viel Gewicht mitzuschleppen.
Die Lobby begann sich ab 04.20 Uhr langsam mit unserer Gruppe zu füllen. Wir waren alle pünktlich – nur einer fehlte: Hanspeter, unser Bergführer und Reiseleiter! Na das fing ja gut an 🙂 Er als alter Hase stand jedoch schon 15 Minuten nachdem wir ihn aus dem Bett geklingelt hatten auf der Matte. Kurz danach starteten wir unsere Fahrt zum Flughafen, welche zu dieser frühen Zeit fast viermal schneller vonstatten ging, als gestern in der Rush-Hour. Es folgten wieder ein paar Warteminuten vor dem Flughafengebäude, weil die Leute vom Sicherheits-Check noch nicht ready waren (Hanspeter meinte darauf, dass er dies wusste und rechtfertigte so sein spätes Erscheinen… 🙂 ).
Es folgte das Einchecken, was die meisten unserer Gruppe wegen des leichten Übergepäcks mit ein wenig Bammel erwarteten. Wie erwartet (und erhofft!) gestaltete sich die ganze Übung aber sehr chaotisch, was durchaus zu unserem Vorteil war. Fazit: keine Probleme mit dem Gepäck und alle ready für den spannenden Flug nach Lukla.
Ach, war dieser Anflug ein Spass! Dani und ich hatten die Plätze in der ersten Reihe und daher die grosse Verantwortung, brauchbare Fotos und Filme von der Landung zu machen. Daher hatte ich gar keine Zeit, um gross aufgeregt zu sein. Ich denke, die Aufnahmen sind gelungen, mehr zu sehen gibts dann nach unserer Rückkehr. Unterdessen zurück in der Schweiz, und ja: die Aufnahmen sind mehrheitlich geglückt!
In Lukla selber durften wir uns nach der strapaziösen Reise ausruhen. War ja auch höchste Zeit! Wir wurden wie von Aktivferien-Reisen gewohnt sofort mit Kaffee und Tee verköstigt, ein wirklich toller Service. Ein weiterer Beweis, dass die Organisation hier wirklich super funktioniert, war das Auftreiben von drei fehlenden Gepäckstücken. Die wurden irgendwo in Kathmandu vergessen, konnten aber nach ein paar Telefonaten unserer lokalen Guides mit dem Hauptquartier aufgetrieben und nachgeliefert werden. Wirklich beeindruckend!
Wir nutzten die Wartezeit und schlenderten durch Lukla, beobachteten den regen Betrieb am Tenzing-Hillary-Airport und verköstigten uns in der Bäckerei gleich nebenan.
Ich beschränkte mich mit Mühe auf einen einzigen Schnägg (Zimtrolle), was mir angesichts des üppigen Angebots schwer fiel. Aber es stand ja noch eine erste Wander-Etappe vor uns, und ich wollte nicht bereits mit übervollem Magen starten. Doch bevor es losging mit unserer ersten Etappe blieb noch immer Zeit, um nochmals rüber zum Flugplatz zu gehen. Die Sonne stieg inzwischen auch über die Gipfel der umliegenden Berge und sorgte so für bessere Ausleuchtung – was mein Fotografenherz dankend annahm.
Kurz vor halb Zehn dann hiess es Aufbruch zu unserem Trekking. Der heutige Tag wurde bewusst sehr moderat gewählt, um uns langsam an die grosse Höhe gewöhnen zu können. Der Weg nach Phakding, unserem ersten „Nightstop“, ist gut ausgebaut und gefühlt alle paar hundert Meter könnte man sich in einem Kaffeehaus niederlassen und Pause machen. Man merkt gut, dass es sich hier um den Hauptzugang zum Mount Everest handelt. Viel Verkehr, sowohl von Menschen, wie auch Yaks und Eseln, herrscht auf der Route. Manchmal fast schon Stausituationen. Wir aber kamen gut voran, beeilten uns auch überhaupt nicht und genossen die Ruhe. Eine Ruhe, die unter anderem auch mir nach dem gestrigen Abend im sehr lebendigen Kathmandu sehr entgegen kam.
Nach einem Znüni-Halt und dem Mittagsstopp trafen wir gegen 14.30 Uhr in unserer schönen Lodge in Phakdingma ein. Ein toller Platz, grosse Zimmer und sogar ein eigenes WC. Ach ja, und das WLAN funktioniert perfekt, was ich direkt ausnütze um euch Daheimgebliebenen mit News zu versorgen. Naja, das WLAN funktionierte solange perfekt, bis die Stromversorgung am Abend „wackelig“ wurde. Immer mal wieder sassen wir im Dunkeln, nur die Akkulampen erhellten den Aufenthaltsraum. Somit war es auch gar nicht schlecht, dass ich meine Stirnlampe immer bei mir hatte und so den Weg ins Zimmer ausleuchten konnte.
Die Fakten des heutigen Tages: 8,9km, 3h15min, 225m Aufstieg, 550m Abstieg
Wer sich für noch genauere Daten interesseriert, kann via Garmin Connect sämtliche Aufzeichnungen einsehen (auf mein Profilfoto klicken):
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Hallo Erich
Mit Interesse habe ich deinen Bericht gelesen, der einem natürlich einen super Eindruck dieses Trekkings gibt. Eigentlich wollten wir im Oktober die Chile/Bolivienreise mit Aktivferien machen, jedoch wird sie wohl wie schon letztes Jahr nicht möglich sein. Da wir das Gokyo/Everest Trekking sowieso noch mal auf unserem Plan hatten, meldeten wir und dafür an. Ob es durchgeführt wird, ist im Moment leider noch nicht sicher, Aktivferien hofft jedoch noch, dass die Quarantäne in Nepal auf die Saison hin noch wegfällt. Nun habe ich mich schon ziemlich damit beschäftigt, hätte jedoch noch ein paar Fragen. Dürfte ich die dir stellen? Ich kann das natürlich auch bei Aktivferien machen und hab das auch schon gemacht. Jedoch finde ich es noch besser, mit einem Teilnehmer zu reden.
E Gruess us Stans
Claudia Walker
ig bi jetz scho total begeischteret vo dine brichte und freue mi uf die 3 Wuche als Mitläser. Witerhin tolli Ferie.