Die Hochtouren-Saison steht kurz bevor, und mein diesjähriger Höhenrekord steht bei unglaublichen 1445 müM! Höchste Zeit also, daran was zu ändern und in die Voralpen vorzustossen. Ziel für heute war das Albristhore, 2762 Meter hoch und damit ideal um wieder etwas Höhenluft zu schnuppern. Der Berg liegt zwischen Adelboden und Lenk (dänk!) und wird auf einschlägigen Internetseiten als relativ leicht zu besteigen beschrieben. Zwar führt kein offizieller Wanderweg nach oben, jedoch ist auf der Karte ein Weg eingezeichnet. Sollte somit zu machen sein…
Plan war von Adelboden aus hoch zum Furggeli-Pass, danach über Albristhore, Seewlehore und Laveygrat zum Sillerebühl zu wandern. Dort erwartete mich die Gondelbahn runter nach Adelboden. Siehe den Plan vom wanderland.ch: mapfish-print-2
Bereits um 05.40 Uhr machte ich mich in Oensingen auf den Weg nach Adelboden. Die Scheibenwischer hatten noch mächtig was zu tun, doch je weiter ich in Richtung Berner Oberland vorstiess, desto mehr klarte der Himmel auf. Unsere Wetterpropheten schienen also richtig zu liegen mit dem morgendlichen Sonnenschein. In Adelboden angekommen war’s zwar zu Beginn noch etwas neblig, doch schon bald setzte sich die Sonne durch und liess die Bergwelt in schönstem Morgenlicht erstrahlen.





überquert werden




Nach der kurzen Pause auf der Passhöhe nahm ich die letzten 400 Höhenmeter hinauf zum Albristhore in Angriff. Der Pfad war wie erwartet in gutem Zustand. Doch je höher ich vorstiess, desto grösser wurden die Schneefelder. Die ersten konnten noch gut umgangen werden, doch ungefähr auf halbem Weg zwischen Pass und Gipfel war dann definitiv Schluss. Ich versuchte es noch einige Meter, rutschte jedoch schon bald auf dem extrem schmierigen Schnee aus und landete unsanft 10 Meter weiter unten im Geröllhaufen. Ich betrachtete es als Zeichen des Himmels, schaute nochmals hoch zum Gipfelkreuz und sagte mir, dass aufgeschoben nicht aufgehoben ist.
Da ich bereits bei der Planung mit diesem Szenario gerechnet habe, legte ich mir eine Alternativ-Route zurecht. Vom Furggi führt ein Alpinwanderweg, genauer der Gsürweg, rüber zur Tschentenalp. Ziel war, nicht die ganzen negativen Höhenmeter laufen zu müssen.











Kurz vor der Tschentenalp erblickte ich es: keine Gondeli! Auch im Restaurant null Betrieb… Nein!!! Muss ich jetzt wirklich noch den ganz Mist runterlaufen?!? Und das ohne mich verpflegen zu können?!?
Ich näherte mich der Bergstation, erblickte eine Familie auf der Gartenterrasse und schöpfte etwas Hoffnung, als ich noch 4 Gäste mehr entdeckte. Beim Betreten der Terrasse startete auch die Gondelbahn und mein Nachmittag war gerettet. Ich lernte wieder was: es handelt sich um eine Gruppenumlaufbahn, welche jeweils drei Gondeli miteinander auf die Reise schickt und deshalb nicht dauernd in Betrieb ist. Gut so…





Gsürweg und Albristhore werde ich sicher noch einmal besuchen. Vor allem Letzteres ist mir noch was schuldig…