USA Herbsttour 2014 – Tag 11

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Ich vermisse Werner! Werner wer?!? Werner ist die Stimme meiner TomTom App vom iPhone. Ohne Navi sind wir aufgeschmissen. Wir finden die Starbucks nicht mehr auf Anhieb (wenn überhaupt), ich muss die verbleibenden Meilen aus der Karte herauslesen, wir wissen nicht wann wir wo sind. Das bringt unsere Tagesplanung durcheinander, ich bin völlig perplex. Sozusagen in einer Schockstarre. Hoffe das bessert wieder. Schlimm. Unterirdisch. Unmenschlich sogar. So gar nicht auszuhalten. *PÄNG*

Soeben hat mich Thomas mit einem kräftigen Schlag auf meinen Hinterkopf in die reale Welt zurückgeholt. Ich war etwas neben den Geleisen. Passt ja irgendwie zu unseren Ferien. Oder eben nicht, denn die Züge waren alle auf den Schienen. Und es waren viele. Der für Videos zuständige Mann kam auf seine Kosten und filmte was das Zeugs hält. Ich meinerseits hatte keine wirklich neuen Ideen mehr, was ich noch fotografieren könnte. Ein paar gelungene Schüsse konnte ich dennoch vorweisen.

Sonnenaufgang Nummer 11
Fährt der Sonne entgegen
Am Bahnübergang, der dem Videomann die schnellen Güterzüge brachte
Weisses Schaf
Diese Schilder habe ich bereits vor zwei Jahren fotografisch festgehalten
Und wieder was für die Mitzieher-Fans
Mit wehenden Flaggen

Während den Pausen zwischen den Zügen machten wir uns Gedanken, wie und wo wir unsere letzten Ferientage verbringen sollen. Wir entschlossen uns, bereits am Samstag abend nach Las Vegas zu fahren. Dies um am Sonntag genügend Zeit für Hoover Dam, Einkäufe und sonstige „Attraktionen“ zu haben. Blieb also noch die Nacht von heute. Sollte die Fahrt in die Region von Salt Lake City gehen? Irgendwie hatte sogar Thomas genügend Züge gesehen, ich im Grunde auch. Also entschieden wir uns für eine Querfeldein-Fahrt von Green River durch die Flaming Gorge National Recreational Area (NRA) nach Vernal UT, dann via Duchesne UT nach Price UT. Der Tagesroute stand somit fest, wir packten unsere Kameras.

Nach einem kurzen Halt im Kaffeehaus in Rock Springs fuhren wir los. Unsere Routenwahl erwies sich als Glücksfall. Es sind genau diese Momente, die ich an und in den USA so liebe: an jeder Ecke steht ein McDonald’s!

Nein, natürlich meinte ich nicht das. Man fährt hier teilweise stundenlang durch eintönige Gegenden (ich find zwar fast immer was zum Fotografieren), und dann wie aus dem Nichts: Landschaften von unglaublicher Schönheit. Heute hatte ich mal wieder ein solches Erlebnis. Diese Ecke der USA kannte ich bisher noch nicht, weiss aber nach dem heutigen Tag, dass ich ganz bestimmt zurückkehren werde. Die Strassen sind zwar im Strassenatlas als „Scenic Route“ ausgewiesen, was aber nicht immer eine Garantie für wirklich beeindruckende Aussicht ist. Hier hingegen trifft es tatsächlich zu. Zum Teil konnte man sich gerade vorstellen, wie die Erdplatten sich hier vor Jahrmillionen übereinander schoben. Wir haben extra Wolken bestellt, damit’s nicht absurd kitschig wirkt!

Vor dem Flaming Gorge Park der Staatenwechsel von Wyoming nach Utah. Autohalter kenn ich nicht, muss ein Schwein sein...
Der Flaming Gorge beginnt ganz unscheinbar mit ein paar roten Felsen
In der Ferne macht die Sonne Hoffnung auf mehr
Die aufgeschichteten Erdplatten
Blick von fast 2500 müM in den Norden
Gewittrige Niederschläge
Die Landschaft wechselt auf kürzester Distanz ihr Gesicht
Kurz nach der Passhöhe geht's wieder 1000 Meter runter
Tiefe Schluchten
Ob er wohl zufrieden ist?
Man kann immer was lernen

Wir benötigten für die Etappe von Green River WY nach Vernal UT einiges mehr an Zeit als gedacht. Kaum sassen wir nach einem Fotostopp wieder im Auto und fuhren ein paar Meter, folgte bereits die nächste Foto-Möglichkeit. Nicht-Fotografen hätten wohl schon lange im Roten gedreht (jetzt mal abgesehen von der sowieso sehr speziellen Eisenbahn-Fotosafari). Für uns passte das!

In Vernal verpflegten wir uns, um gestärkt die letzten gut 100 Meilen bis Price in Angriff nehmen zu können. Bis Duchesne bot die Strecke nicht allzu viel für’s Auge (im Vergleich zum vorher Gebotenen), doch die rundherum wütenden Gewitter sorgten für Unterhaltung während der Fahrt. Ab Duchesne bis Helper folgte erneut eine landschaftlich extrem schöne Gegend. Leider dunkelte es etwas zu früh ein, um einen anständigen Sonnenuntergang zu fotografieren. Ansatzweise schafften wir es noch, dies auf dem höchsten Punkt unserer diesjährigen USA-Reise auf über 2700 müM.

Zwischen Vernal und Roosevelt
Dunkle Wolken über Roosevelt
Zeit, um mal wieder was Neues auszuprobieren
Zwischen Duchesne und Helper
Die letzten Sonnenstrahlen beleuchten die Berge
Auf dem höchsten Punkt unserer Reise
Indian Summit, irgendwas über 2700 müM
Kurz vor Helper ein Kohlekraftwerk mitten im Canyon

 

Ich freue mich stets über eure Kommentare, lobenden Worte, Fragen und natürlich auch Kritik (welche ich umgehend löschen werde ;-) ).

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