Ja, ich habe mittlerweile auch festgestellt, dass einige der gestrigen Fotos auf dem Kopf stehen. Das kenn ich doch irgendwie von meinen Nepalfotos… Aber ich lass es mal so bleiben, denn mir bleibt kaum Zeit, um vernünftig Blog zu schreiben. So ist auch der heutige Tag nicht sehr ergiebig, zumindest was den Text anbelangt. Fotografisch hingegen wird es wieder einiges interessanter als gestern, soviel sei hier schon mal verraten.
Bevor ich aber was zu den Aktivitäten des heutigen Tages schreibe, noch kurz ein Rückblick auf vergangene Nacht. Diese war leider praktisch polarlichtfrei. So ist das halt mit Naturphänomenen, man kann sie nicht per Knopfdruck herbeizaubern. Nun denn, für ein paar nächtliche Fotos des tiefverschneiten Waldes nördlich von Äkäslompolo im wunderschönen Mondlicht hats dennoch gereicht.
Wir beendeten schlussendlich um 1 Uhr in der Früh unsere Jagd auf die Nordlichter und fuhren zurück ins Hotel. Kurz vor 2 Uhr schlüpfte ich unter die Bettdecke und genoss immerhin 6 Stunden Schlaf.
Den heutigen Morgen gingen die meisten von uns dann aber ruhig an. Nur mein Bruder, Daniela und Chregu machten sich auf, um mit den Schneeschuhen einen weiteren Hügel hier in der Nachbarschaft zu erklimmen. Wie wir heute Abend erfuhren, waren sie schlussendlich fünfeinhalb Stunden unterwegs und haben – auch aufgrund der wetterbedingt schlechten Sicht – den Weg nicht immer auf Anhieb gefunden. Sie schauten jedenfalls ziemlich geschafft aus.
Da sich einige unserer Gruppe nicht gerade in gesundheitlichem Topzustand befinden, trennten sich wir restlichen sieben ebenfalls auf. Einige blieben gleich ganz zurück im Hotel, um sich etwas erholen zu können. Wir begaben uns zuerst ins nahegelegene Einkaufscenter, in dessen unmittelbarer Nachbarschaft auch noch ein paar Rentiere in einem Gehege gehalten werden. Weil wir noch keine wildlebenden antrafen, begnügten wir uns mit dem Fotografieren der „Unwilden“.
Das Nachmittagsprogramm führte uns ins gut 30 Kilometer entfernte SnowVillage. Grundsätzlich und etwas salopp ausgedrückt ist es nichts anderes als eine riesige Schneehütte. Wobei das natürlich massiv untertrieben ist. Es handelt sich um ein komplett mit Schnee und Eis konstruiertes Hotel, welches Jahr für Jahr wieder neu aufgebaut wird. Für 15 Euro Eintritt darf man sich im gesamten Hotel umsehen und fotografisch austoben. Wir waren total begeistert, was sich auch anhand der Anzahl Fotos niederschlug.
Nun ist es bald 21 Uhr, gleich werde ich mich hinlegen und etwas vorschlafen. Draussen ist aktuell noch stark bewölkt, was sehr schade ist. Denn die Nordlichtaktivität ist zurzeit gut. Wir planen für 1 Uhr eine Lagebesprechung und entscheiden dann, ob es sich lohnt, in die Kälte zu stehen. Obwohl, kalt ist es auch nicht. Das Thermometer zeigt 0 Grad an, was mir Schweissausbrüche beschert. Ob es mit den Polarlichtern klappt, werdet ihr dann morgen sehen.
Weiter geht’s zum Tag 6…
Liebe Lappländer
Heute ist eure Karte aus dem hohen Norden eingetroffen. Herzlichen Dank!
Bei uns ist es mit Bise immer noch eisig kalt. Trotzdem hat Hugo gestern mit seinen Wandergesellen eine Winterwanderung nach Boningen in den St. Urs gemacht. Heute lockte uns die Biberausstellung im Naturmuseum hinter dem Ofen hervor. Über ein Biberfell würdet ihr euch im Moment sicher auch freuen. Mit 23’000 Haaren pro Quadratzentimeter hat die Kälte und Nässe keine Chance.
Das Eishotel ist definiv zu eisig für mich. Da ziehe ich das Kleinholz mit nur einer Eisfläche vor, obwohl ich nicht weiss, was die Powermäuse morgen gegen Langenthal zu bieten haben.
Wir wünschen euch eine sternenklare Nacht mit vielen Nordlichtern und grüssen euch herzlich
Ursi und Hugo