Von Fairbanks nach Delta Junction und zum Nordpol
Erkundungstag! Und erneut strahlend schönes Wetter. Die Sonne – auch wenn aufgrund der sehr nördlichen Lage nur knapp über dem Horizont – lachte vom wolkenlosen Himmel. Wir rekognoszierten die Region südlich von Fairbanks und wechselten dabei auch gleich unser Hotel. Einmal im Leben am Nordpol übernachten, das wollte ich schon immer! Selbst das Hotel trägt diesen Namen. Am Morgen jedoch brausten wir mit unserem Gefährt an North Pole – so heisst nämlich die Stadt – vorbei mit Ziel Delta Junction. Das liegt den kleinen Hüpfer von nur rund 160 Kilometern entfernt, ein Klacks für amerikanische Verhältnisse. Um für die Reise gestärkt zu sein, benötigte es selbstverständlich einer ordentlichen, morgendlichen Nahrungszufuhr.
Die Fahrt in Süden entlang der Alaska Route 2 (Teil des Richardson Highway) führte uns kurz nach North Pole an der Eielson Air Force Base vorbei. Wo Flieger, da Freude. Ein Anhalten war nicht möglich, ein zwei Schnappschüsse aus dem Auto heraus waren das höchste aller Gefühle.
Unsere Sightseeingtour führte uns an diversen schönen Orten vorbei. Uns so gibt es für die Daheimgebliebenen und Wintersehnsüchtigen wieder ein paar Eindrücke von unterwegs:
Auf der Retourfahrt zum Nordpol wollte es bei der Eielson AFB der Zufall, dass gleich neben uns zwei F-35 „Lightning II“ der US Air Force zur Landung ansetzten. Beim ersten ging noch alles zu schnell, den zweiten erwischte ich direkt neben uns beim Aufsetzen auf die Piste. Das Timing hätte besser nicht sein können.
Die letzten paar Meilen bis zum Hotel waren schnell hinter uns gelegt. Wir checkten zügig im Hotel ein, stellten unser Material ins Zimmer und legten zu Fuss (!) den kurzen Weg ins „Pagoda Chinese Restaurant“ zurück. Unsere Asientage fanden somit ihre Fortsetzung. Und wiederum eine wundervolle kulinarische Entdeckung.
Nach einem gut zweistündigen Vorschlafen brachen wir um 22 Uhr zu neuen, nächtlichen Aktivitäten auf. Der am Nachmittag ausgekundschaftete Fotospot am Birch Lake war das Ziel. Dort angekommen leuchtete am Horizont bereits der grüne Schimmer. Dies allerdings war leider das intensivste für den Rest unserer Nacht. Und der dünne Wolkenfilm plus die Lichter von Fairbanks im Nordwesten verdarben uns ein wenig die Freude. Ich vertrieb mir die Zeit mit Brummifotografie, ehe die Nordlichter nochmals ganz schwach erschienen.
Trotz der relativ „warmen“ -12 Grad waren wir um 02:30 Uhr ziemlich unterkühlt. Die wenigen Stunden Schlaf der letzten Tage förderten eine wohliges Befinden sicherlich auch nicht. So beschlossen wir, für diese Nacht Schluss zu machen. Die fünfzig Minuten Heimfahrt absolvierte Pipo wie gewohnt meisterhaft und sicher, ich bekam hingegen nicht mehr sämtliche Meilen mit. Die Augendeckel waren hin und wieder gar schwer. Nun freue ich mich auf ein paar Stunden Schlaf, morgen ist Ruhetag angesagt!