Winter in Alaska – Tag 7

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Nordlichter jagen in Fairbanks

Mal wieder ein Einstieg in den Tag ganz nach meinem Geschmack. Feines Zmorge im Cookie Jar Restaurant. Leider vom Essen selbst kein Foto, auch ich bin nicht vor (wirklich) unscharfen Fotos gefeit…

Frisch gestärkt sattelten wir unseren Ford (nicht den Mustang) und ritten zur Stadt hinaus in Richtung Norden. Ziel: finden einer geeigneten Stelle, um heute Abend die Nordlichter – so sie denn hoffentlich tanzen – ungestört von Fairbanks Lichtverschmutzung fotografieren zu können. Gefunden und für sehr geeignet gehalten haben wir schlussendlich den „Olnes Pond Campground„. Der lag ein paar hundert Meter vom Highway entfernt, die Strasse dorthin sowie der Parkplatz selber allerdings wunderbar schneegeräumt und bei Nordlichtguckern wohl nicht ganz unbekannt. Nun, wir würden es am Abend ja dann sehen…

Nach diesem Erfolg bei der Standortsuche und der Rückkehr in die Stadt folgte – selbstverständlich nach einem ordentlichen Kaffeestopp – die Suche nach einem Fotospot in der Nähe des Flughafens. In Fairbanks sind hin und wieder sehr seltene Exponate zu entdecken. Gerade war ein – wir vermuten es zumindest – Truppentransporter von Alexandria (Texas) nach Fairbanks unterwegs, den insbesondere Pipo als alter Profispotter ablichten wollte. Ich sage bei solchen Gelegenheiten natürlich auch nie nein. Es stelle sich blöderweise raus, dass Fairbanks für Spotter ein Platz zum Vergessen ist. Eigentlich keine vernünftige Möglichkeit, um auch nur annähernd wie in Anchorage ranzukommen. Wir mussten uns mit einem langweiligen Foto in der Luft begnügen.

Etwas gedrückte Stimmung bei uns beiden, welche wir in Bahnhofsumgebung anzuheben versuchten. Am „Depot“ (wie sie die Bahnhöfe hier nennen) logischerweise absolut tote Hose, der nächste Zug wird am Samstag der Aurora Winter Train sein, der um 8 Uhr abends eintreffen wird. Im Industriequartier südlich davon ein wenig Leben, jedoch ebenfalls sehr häufig „Private Property, No Trespassing“.

Die Rumfahrerei machte müde, eine kurze Rast im Hotel war angesagt. Am Abend trafen wir uns mit einem Neffen eines Arbeitskollegen von Pipo zum Nachtessen. Miguel und seine Frau Maria führten uns ins „Seoul Gate“, einem koreanischen Restaurant, dass Pipo und ich nie und nimmer von uns aus ausgewählt hätten. Fotos hab ich vor lauter Aufregung ganz vergessen zu machen, aber Google hilft da ja immer weiter. Das Essen war hervorragend, meinem Magen geht es ebenfalls noch immer prächtig. Es folgte ein kurzer Besuch der Downtown von Fairbanks, wo ich beim „Golden Heart Plaza“ ein paar wenige Eindrücke davon festhielt.

Der höchst erfreuliche Abschluss unseres siebten Tages sollte jedoch noch folgen: Aurora Borealis über Alaska! Wie fast zu erwarten, wurde jedoch unsere Geduld auf die Probe gestellt. Angekommen beim am Nachmittag ausgekundschafteten Fotospot sind wir um 21:30 Uhr. Fast zwei Stunden haben wir folglich in der Kälte – es herrschten erfrischende minus 28 Grad – ausgeharrt. Ein ganz leichter, grüner Schimmer zeigte sich am nordöstlichen Horizont, der Sternenhimmel war grandios. Doch so richtig zeigen wollte sich der Zauber noch nicht. Unterdessen fielen mir die Augen im Stehen zu. Ich entschied mich daher, im Auto eine kurze Auszeit zu machen. Pipo folgte mir rein „in die warme Stube“; Motorenabwärme sei dank!

Nach einer knappen Stunde Pause – unterdessen war es Mittwoch geworden – weckte mich Pipo ganz aufgeregt: ob das möglicherweise Nordlichter am Horizont seien? Ja, natürlich sind sie es! Mein Motor lief unmittelbar auf Hochtouren, raus an die Kälte und Kamera positionieren. Der Akku natürlich tot nach so langer Zeit draussen an der Kälte, glücklicherweise immer einen im Hosensack und somit griffbereit. Die Lichter tänzelten weiter, mal mehr, mal weniger. Total durften wir dem nächtlichen Naturschauspiel während 90 Minuten zusehen. Ich nutzte die Zeit, um mal wieder mit der Taschenlampe Kunst zu produzieren.

Kurz vor zwei Uhr in der Früh wurden die Lichter gelöscht. Durchgefroren und etwas aufgedreht traten wir die gut halbstündige Heimfahrt an. Im Hotel auch gleich die ersten Fotosichtungen gemacht und noch begonnen, Tagesbericht zu schreiben. Um halb Vier wurde das Gewicht der Augendeckel dann doch zu gro

5 Kommentar

  1. Sali Erich
    Sehr Intreressante Berichte und Fotos von dieser kalten Gegend, ich wünsche euch noch schöne und erfolgreiche Tage. Hoffentlich noch viele schöne Bilder und Berichte in den nächsten Tagen.
    Gruss
    Ernst

  2. Hallo Erich, Deine Karte ist eingetroffen, dankeschön! Zugleich sind auch im Blog die ersten Nordlichter aufgetaucht, sehr schöne Aufnahmen, so muss es sein!

  3. Hoi Erich
    Interessante Reisebeschreibung und sehr tolle Bilder. Insbesondere die mit den Nordlichtern von heute sind traumhaft.
    Weiterhin eine schöne Reise.
    Herzliche Grüsse
    Daniela

Ich freue mich stets über eure Kommentare, lobenden Worte, Fragen und natürlich auch Kritik (welche ich umgehend löschen werde ;-) ).

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