Ein weiterer Tag in Anchorage
Dass ich unter Jetlag leide, erwähnte ich bereits. Ich kämpfe schon gar nicht mehr dagegen an, schreibe also auch diese Zeilen wieder mitten in der Nacht. Aber egal, ab morgen Samstag fahren wir in Richtung Norden. Da werden dann die Nordlichter eher in den Fokus rücken, und dazu ist nächtliche Schlaflosigkeit eher von Vorteil.
Der heutige Tag war nochmals geprägt durch Erkundung der Gegend, Einkaufen und natürlich Planespotting am Flughafen. Begonnen hat der Tag wie schon gestern im Flying Machine Restaurant, welches sich bestens bewährt hat. Durch die Fenster durften wir das Erwachen des Tages beobachten, welcher sich heute völlig nebelfrei präsentierte. Daher zog es mich direkt nach dem Zmorge raus an die Kälte, um erste Stimmungsfotos einzufangen.
Diese erste Fotosession musste ich dann aufgrund völlig gefühlloser Fingerspitzen abbrechen. Kein Wunder, denn es herrschten auch heute sehr frostige Temperaturen. Zum Aufwärmen fuhren wir in Richtung Downtown, weiter bis in die Nähe der Luftwaffenbasis Elmendorf. Diese befindet nördlich der Stadt, und ein paar Fotos von Fliegern der US Air Force wären auch im Wunschkatalog von mir und Pipo. Doch der Nebel machte uns einen Strich durch die Rechnung. Wir kennen es von zu Hause: zuerst mitten in der Suppe und ein paar Kilometer weiter sonnig und wolkenlos. Ist hier also nicht anders.
Nördlich der Downtown befindet sich auch der Bahnhof der Alaska Railroad. Auch ist hier ganz viel Industrie sowie der Hafen angesiedelt. Wir beiden Bähnler suchten selbstverständlich nach Motiven, wurden zumindest ein wenig fündig. Das weitere morgendliche Programm bestand aus Einkauf und Kaffee.
Mit nun vollständiger und perfekt auf die sehr kalten Temperaturen abgestimmter Ausrüstung nahmen wir wieder Kurs auf den Flughafen. Gelegentliche Nebelschwaden auf dem Weg dorthin wurden – je mehr wir uns dem Ziel näherten – weniger und weniger. Und tatsächlich: traumhafte Bedingungen mit extrem klarer Luft und viel Sonne. Trotzdem, einen kleinen Powernap gönnte ich mir vor der „Arbeit“.
Nach einem kleinen Ausflug zu den Kaladi Brothers waren wir wieder genug aufgewärmt, um die letzte Stunde mit schönstem Abendlicht zu geniessen. Ein besonderer Leckerbissen präsentierte uns Everts Air, die noch immer mit einer sehr betagten Lady unterwegs ist.
Alles Schöne hat mal ein Ende, doch ein kurzer Zwischenstopp auf dem Weg zum Hotel beim Woronzof Park lag noch drin. Wieder viele Einheimische, die in ihren Autos die Traumkulisse bewunderten und den Tag ausklingen liessen.
Uns frieren schon beim Lesen fast die Ohren ab. Die Hände könnten wir bei diesen Temperaturen nicht aus den Jackentaschen nehmen. Wir sind aber begeistert von den Fotos, die du unter extremen Bedingungen machst. Die Kulisse mit der „Alpenkette“ ist wirklich beeindruckend. Haltet euch schön warm, damit ihr ohne Erfrierungen durchkommt.
Herzliche Grüsse
Ursi und Hugo
Hallo zäme und herzlichen Dank für das Kompliment und die aufmunternden Worte 🙂