Rund um den Flughafen Anchorage
Nach einer zumindest für mich etwas unruhigen Nacht – der Jetlag lässt grüssen – folgten wir dem Ruf unserer Mägen, die nach einer grossen Mahlzeit verlangten. Schliesslich war es gemäss innerer Uhr bereits weit nach Mittag. Wir hier in Anchorage zwar erst 6 Uhr in der Früh, was meinem Magen jedoch herzlich egal war. So entschieden Pipo und ich, unseren Tag mit einem herzhaften Zmorge ganz im Stil der Amerikaner zu starten.
Nach diesem kleinen Happen war unser Energielevel auf Höchstniveau. Bereit, um dick eingepackt dem ersten grossen Programmpunkt der Reise aufzusuchen: Flughafen Anchorage. Der gehört zu einem der wichtigsten Frachtflughäfen weltweit. Diesen Status erhielt er, da die kürzeste Distanz von asiatischen zu nordamerikanischen Metropolen ziemlich exakt über Anchorage führt.
So sieht beim Schreiben dieser Zeilen der aktuelle Verkehr von und nach Anchorage aus. Sieht zwar nicht nach kürzestem Weg aus, aber unsere Erde ist ja rund. Glauben zwar nicht alle, ist aber nach meiner Erfahrung tatsächlich so. Nun ja, und dieser Umstand führt dazu, dass Anchorage eine (luft-)verkehrstechnisch sehr günstige Lage hat, wie man auf Great Circle Map sehen kann:
Noch eine kleine Nebenbemerkung: wer die aktuelle Karte von Flightradar24 genau studiert hat, erkannte eventuell, dass es hier mitten in der Nacht ist. Exakt! Mir fiel gestern Abend um 22 Uhr quasi der Kopf auf die Tastatur, hab jetzt nicht ganz vier Stunden geschlafen. Nun ist 02:40 Uhr, ich bereits wieder hellwach und voller Tatendrang. Pipo schläft derweil friedlich, der beneidenswerterweise bereits seinen Jetlag auskuriert zu haben scheint.
Ich bin abgeschweift. Ach ja, Flughafen Anchorage! Ja, da führte uns der Weg hin. Draussen erfrischende -25 Grad Celsius. Mit dem Auto fuhren wir zum ersten, von zu Hause ausgekundschafteten Spot, von wo man schön auf den Airport sehen kann. Und tatsächlich: sah gut aus. Bis auf den Nebel, der aufgrund des vielen Wassers ganz in der Nähe nicht völlig überraschend war. Wir blieben standhaft, ich draussen, Pipo eher im warmen Auto.
Der Nebel wollte sich auch nach zweieinhalb Stunden nicht so recht verflüchtigen. Und so machten wir uns auf, um nach einem kurzen Kaffeestopp die Flughafenumgebung nach weiteren Standorten abzuklappern. Diese Suche war insofern nicht erfolgreich, da der Nebel auch im Süden – wo es gute Fotospots gäbe – rumwaberte.
Zurück am alten Standort war plötzlich die Sicht frei auf die Chugach Mountains, welche sich östlich der Stadt befinden. Zusammen mit der Szenerie am Flughafen war es perfekt und sorgte für zwei sehr gut gelaunte Fotografen.
Das Glück stand allerdings auf sehr wackligen Beinen. Die graue Suppe kam und ging wie sie wollte. Da wir zum Sonnenuntergang sicher nochmals hier sein wollten, unterbrachen wir den Aufenthalt am Nachmittag nochmals für einen etwas ausgedehnteren Kaffeehalt bei einer lokalen Rösterei namens Kaladi Brothers.
Die erhofften Fotos mit rot leuchtenden Schneebergen im Hintergrund blieben uns (heute!) verwehrt. Der dritte Besuch am bereits bekannten Spot war somit von kurzer Dauer.
Ich hatte meine warmen Kleider bereits von zu Hause mitgenommen. Mein Reisebegleiter flog hingegen mit dem Plan hierhin, das richtig warme Zeugs in einem lokalen Geschäft einzukaufen. Also nichts wie rein ins abendliche Einkaufsgetümmel…
Meine Uhr zeigt jetzt 4 Uhr in der Früh, werde versuchen, ein zwei Stunden Schlaf zu finden, um für den Tag gewappnet zu sein. Der verspricht viel Sonne, viel Kälte und hoffentlich weniger Nebel…