Der offizielle Termin für’s Zmorge war um 06.30 Uhr; der Sonnenaufgang stand für 05.53 Uhr auf dem Programm. Nun darf der geneigte Leser gerne raten, welche der beiden Zeiten für mich entscheidend für den Zeitpunkt des Aufstehens war…






Nach diesem morgendlichen Höhepunkt folgte der körperlich wesentlich anstrengendere Teil des Tages. Wir hatten auf unserem Weg von der Topalihütte über die beiden Barrhörner runter zur Turtmannhütte rund 1050 Meter rauf und 1200 Meter runter zu bewältigen. Aber eins nach dem anderen…










Die Kraxelei am Schöllijoch war ganz lustig und machte Lust auf mehr. So waren wir schlussendlich fast etwas zu schnell oben auf dem Joch angelangt, es hätten ruhig noch einige Höhenmeter mehr sein dürfen. Wobei, wir waren ja noch gar nicht oben! Es fehlten die beiden Barrhörner, das innere und das äussere. Diese beiden Gipfel gelten als die momentan höchsten Wanderberge der Schweiz, da sie von einem Bergwanderweg (also einem weiss-rot-weissen) von der Turtmannhütte her erschlossen sind. Das „Üssers Barrhorn“ ist mit 3610 müM 27 Meter höher als das „Inners“. Wir sparten uns den höheren, mit Gipfelkreuz ausgestatteten, Gipfel zum Dessert auf und erklommen als einzige der anwesenden Gruppen das Innere Barrhorn. Kurzer Stopp, ein paar Fotos, wieder gute 100 Meter runter und gleich wieder ebensoviele plus 27 Meter rauf. Erster Höhepunkt erreicht, verdiente Pause und Zeit für’s Znüni.









Mit einigem Stolz – aufgrund der Tatsache, als einzige der anwesenden Wanderer auf beiden Gipfeln gewesen zu sein – liessen wir das Äussere Barrhorn hinter uns und nahmen den teils recht steilen Abstieg zur Turtmannhütte in Angriff. Der Himmel machte während den folgenden fast zwei Stunden immer mehr zu, bedrohlich türmten sich die Wolken auf, der Regen war schon förmlich zu spüren. Doch schlussendlich erreichten wir unser heutiges Etappenziel trocken, auch wenn wir kurz vor der Hütte noch ein paar Tropfen abbekamen.







Die Turtmannhütte ist die älteste der drei Hütten unserer Tour. Sie wurde offensichtlich im Jahr 2000 (ich finde die Quelle nicht mehr) mit einem modernen Anbau erweitert und bietet nun 74 Plätze. Vom Turtmanntal ist sie relativ einfach zu erreichen. Entsprechend waren einige Familien mit einer völlig unüberblickbaren Anzahl Kinder in der Hütte. Trotzdem hatten wir auch hier wieder einen 9er-Schlag ganz für uns, was wir dankend annahmen. Nach dem wiederum sehr feinen Nachtessen und dem obligatorischen Hüttenkafi machte ich mich auf ins Schlafgemach und entschwebte ins Land der Träume…


