Lordsburg NM – Socorro NM

Meine erst noch hier erwähnte „Altersmilde“ und damit zusammenhängend eine gewisse Ruhe, wenn es um verpasste (Foto-)Chancen geht, wurde heute trotz alledem ein wenig auf die Probe gestellt. Doch der Reihe nach.

Bei wiederum kühlen 9 Grad verliess ich um kurz nach 6 Uhr – selbstverständlich nicht ohne vorher Kaffee zu organisieren – Lordsburg in Richtung Westen. Ziel war wiederum der Bahnübergang von gestern Abend, der mir für morgendliche Aufnahmen geeignet erschien. War auch nicht übel, zwei Züge fuhren in schnellem Tempo vorbei, allerdings falsche Richtung. Als dann die Sonne über den Horizont stieg, erschien dann natürlich kein Zug in Fahrtrichtung Ost, was lichttechnisch optimal gewesen wäre. So beschäftigte ich mich halt mit dem Einfangen der tollen Morgenstimmung. Und stellte heute Abend beim Durchsehen der Fotos fest, dass der Fleck auf der Linse noch immer vorhanden ist. Tja, das Problem war halt nicht vorne auf der Linse, sondern hinten. Nun habe ich den Übeltäter hoffentlich endgültig eliminiert. Glücklicherweise sinds keine Portfoliofotos..

Die westwärts fahrenden Züge verfolgte ich bis zum Horizont, wo sie einen kleinen Anstieg zu meistern hatten. Was mich dazu animierte, auf Google Maps zu überprüfen, ob es dort nicht doch möglich wäre, die Autobahn zu verlassen. Und tatsächlich, es existierte eine Ausfahrt und sogar ein Bahnübergang. Es handelte sich um den Steins Pass, an welchem ich gestern vorbeifuhr, jedoch nicht zur Kenntnis nahm. Sehr zu meinem jetzigen Leidwesen, wäre es doch ein schon fast perfekter Ort für Eisenbahnfotos bei Sonnenaufgang. Gut, wird in meinem persönlichen Leitfaden für zukünftige Ausflüge so notiert. Ich hatte immerhin insofern Glück, dass während meinem rund zweistündigen Aufenthalt regelmässiger Verkehr herrschte. Und zu meiner Überraschung sogar eine Bahngesellschaft ihre Aufwartung machte, welche mir nicht bekannt war.

Da ich heute eine grössere Distanz zurückzulegen hatte, war es aber langsam an der Zeit, meine Zelte abzubrechen und mich auf den Weg nach Soccore NM zu machen. Ich wählte den Weg via Silver City, da die Karte einen spannende Route versprach. Ich wurde nicht enttäuscht, entdeckte Neues und durfte über einen Pass fahren, der seinen Namen verdient. Ziemlich exakt auf 2500 müM lag mein heutiger höchster Punkt, traumhafte Kulisse inklusive.

Auf dem Emory Pass beschloss ich aufgrund der schon fortgeschrittenen Tageszeit, die Fotostopps auf ein Minimum zu reduzieren und gab meinem Nissan die Sporen. Die rund tausend Meter Abstieg hinunter ins Rio Grande Tal meisterte er ohne Murren, es folgte eine weitere gute Stunde auf der Interstate 25 in Richtung Norden. Socorro erreichte ich praktisch zum Sonnenuntergang, versuchte diesen fotografisch einzufangen und folgte danach den Anweisungen meines Magens, der nach fester Nahrung verlangte. Nun wird bald das Sandmännchen kommen, morgen – wie könnte es anders sein? – folgt wieder ein frühes Aufstehen.