Wie gestern angekündigt, versuchten wir heute alles, um der werten Leserschaft noch etwas Abwechslung bieten zu können. Also machten ich und Pipo uns auf, um noch unbekannte Ecken von Wales kennenzuleren. Erster Zwischenstopp war die RAF Luftwaffenbasis in Valley. Diese befindet sich auf der Insel Anglesay ganz im Nordwesten von Wales. Muss ich das herrschende Wetter noch erwähnen? Der Vollständigkeit halber tu ich es: der Wind war brutal, der Regen fiel in Form von einer Art Gischt. Es war grauslig. Offenbar so grauslig, dass sich sogar die Piloten einen freien Tag gönnten und wir somit keinen einzigen aktiven Flieger entdeckten.
Aber wir hatten ja noch weitere Schmankerl vorbereitet. Noch etwas weiter im Westen befindet sich das Naturreservat „South Stack Cliffs„, wo wir hofften, auf den Papageientaucher zu treffen. Auch einen hübschen Leuchtturm haben sie dort. Grund genug, einen Abstecher dorthin zu unternehmen. Wettermässig war es insofern etwas besser, dass wenigstens der Regen nachliess. Nach einem Kaffee im Besucherzentrum war es genügend trocken, um den kurzen Fussmarsch hinunter bis zum Rand der Klippen zu unternehmen. Leider wurde uns bereits von den anwesenden Besucherführern mitgeteilt, dass wir für die Papageientaucher noch etwas zu früh sind. Die sind derzeit noch in ihrem Winterquartier und werden sich erst in ein paar Tagen hier in den Klippen einfinden. Naja, wenigstens den Leuchtturm erblickten wir, wenn auch aufgrund der Nebelschwaden nur knapp.
Somit war auch der zweite Programmpunkt nur mässig erfolgreich. Wir gingen über zum dritten. Dieser befand sich rund 90 Autominuten östlich von unseren aktuellen Position. Etwas genauer in der Nähe von Chester, wo sich am Flugplatz von Hawarden ein grosses Werk von Airbus befindet. Täglich landen und starten hier die sehr kurios anmutenden „Belugas“. Nicht etwa die Tiere gleichen Namens aus dem Meer. Sondern von Airbus entwickelte Transportflugzeuge, um die sperrigen Einzelteile von einem Werk zum nächsten zu fliegen. Wir durften heute gleich zwei davon sehen, einmal die neue (XL-)Version im Landeanflug, etwas später noch die ältere Version beim Start. Bedingt durch das sehr knappe Zeitfenster für den nötigen Standortwechsel hat es zum Start leider nicht mehr ganz gereicht. Zwar noch für ein Foto, aber nicht ganz so wie vorgenommen. Egal, der dritte Programmpunkt wurde erfüllt!
Es folgte der vierte Programmpunkt: restliche Fahrt zurück zum Flughafen von Manchester, Einchecken im Hotel, Mietauto abgeben und den Abend mit Nachtessen und Schlummertrunk in der Hotellounge hoch über dem Flughafen geniessen.
Und schon ist die spontan eingefädelte Spotterwoche auf der Insel vorüber. Morgen um 08:45 Uhr starten wir in Manchester und treten unseren Heimflug an. Sollte sich nicht noch etwas extrem Spektakuläres ereignen, wird dies hier mein letzter Senf gewesen sein. Geistig stelle ich mich bereits wieder darauf ein, dass ja noch ein Versprechen einzulösen ist…