Zweite Nacht auf rund 3500 Metern über Meer. Ich schlief wiederum relativ gut, die Ansprüche hier oben sind ja nicht allzu hoch… Mitten in der Nacht auf die Toilette, welche sich in einem Nebengebäude befindet, ist bei sternenklarem Himmel ein Erlebnis für sich. Die Temperatur fühlte sich fast wärmer an, als am vorangegangenen Nachmittag – dies in Unterhosen und T-Shirt 🙂
Tagwache war wie schon gestern zu christlicher Zeit, Frühstück ebenfalls um 05.30 Uhr. Unsere Taktik, erst nach dem grossen Rummel aufzustehen, scheint sich zu bewähren. Während die beiden bisherigen Nachtessen sehr fein waren, ist das Zmorge eher spartanisch. Zudem alles mit Plastikgeschirr. Aber ich bin da nicht wählerisch, Hauptsache es am Morgen was zwischen die Zähne und sorgt daher für gute Laune! Letztere brauchte ich auch, denn mein Kopf war noch immer nicht so richtig bereit für die Anstrengungen während der Tour. Ich erwähnte gestern gegenüber meinen Kollegen, dass ich auch schon lieber gelitten habe als während den bisherigen zwei Tagen. Ich denke, diese Aussage trifft’s ziemlich genau, denn: Leidensfähigkeit gehört hier oben irgendwie dazu. Und zu der war ich irgendwie nicht bereit. Eigentlich sonst eine grosse Stärke von mir. Hoffentlich kommt das in den nächsten Tagen noch, ansonsten schmeiss ich Pickel und Steigeisen am Freitag in eine Gletscherspalte und beende meine Bergkarriere.
Fertig gejammert, heute standen drei Viertausender auf dem Programm: Naso del Lys (4272m), ein Nebengipfel des Liskamms, danach folgten noch die einfacheren Balmenhorn (4167m) sowie Vinzentpyramide (4215m). Zum Schluss folgte der Abstieg hinunter zur Mantova-Hütte auf 3498 Metern. Das Wetterglück blieb uns hold, ein einziger Traum!
Zmorge auf italienische HüttenartTagesanbruch vor der HütteStart um 06.15 UhrDer kleine Weisse in der Bildmitte ist unser erstes ZielHoffentlich kommt nicht gleich noch mehr runterDa oben standen wir gestern ebenfalls, beim Abstieg vom CastorEindrücklicher LisgletscherUnsere beiden Bergführer vorne……und der Rest der Gruppe trottet brav hinterherIm Einstieg zum Naso stauen sich bereits die LeuteNiklaus gibt Gas und so überholen wir in kurzer Zeit etliche Leute – meine Pumpe läuft auf HochtourenRace for the skyWir warten derweil, bis Niklaus oben mit Eisschrauben gesichert hatDer steilste Teil ist überstanden, nun wird’s schon fast gemütlichMein Puls ist glücklicherweise auch wieder auf halbwegs vernünftigem NiveauAuf dem Bild nicht zu sehen, aber der Wind blies hier extrem……was den Aufstieg über diesen Grat nicht einfacher machteTrotz starken Böen blieben wir standhaft und erreichten um 9 Uhr den NasoTraumhafte Aussicht auf alles, was noch folgen wirdKurze Rast nach dem Abstieg vom NasoNächstes Etappenziel: das BalmenhornVorbei an wunderschönen und riesigen Natur-SkulpturenAlso wettermässig können wir uns ja wirklich nicht beklagenSchlussspurt zum BalmenhornAufgrund nachlassender Kräfte verzichtete ich auf’s Balmenhorn und……nutze die 15 Minuten zum Erholen und Fotos schiessenBlick rüber zur Vinzentpyramide, welche gleich noch folgen wirdSchon sind wir dort! Blick von der Pyramide rüber in Richtung Margherita-Hütte…und in Richtung Norden zum BalmenhornBeim Abstieg zur Hütte gilt es noch ein paar grössere Spalten zu umgehenDie letzten Meter auf Eis, ehe……nach sechseinhalb Stunden unterwegs die Mantova-Hütte praktisch vor uns stehtEher ein Bergrestaurant denn eine HütteAuch innen errinnert es kaum an eine übliche HüttePositiv: in JEDER italienischen Hütte bekommt man Kaffee aus eine Profi-Espressomaschine, da lassen sich unsere südlichen Nachbarn nicht lumpen!Um halb drei herrschte noch eitel Sonnenschein……und knapp 4 Stunden später schaute es so ausWir genossen derweil das von unserem Reisebüro Berg & Tal gesponserte Apero……und liessen uns danach wieder von Niklaus informieren, wo……genau uns morgen der Weg hinführen wirdNach dem Graupelschauer folgte eine malerische AbendkulisseUnsere heutige Etappe
Statistik: Distanz 11.9km; Zeit 6h30min; Aufstieg 1315m; Abstieg 1474m
So, wie du im letzten Jahr eine Überdosis an Reiseeindrücken erwischt hast, haben wir langsam unter Entzugserscheinungen, mangels Reiseberichten, gelitten. Da du uns immer mit eindrücklichen Bildern und spannenden Berichten verwöhnt hast, sind wir froh, dass du dich wieder aufgerafft hast und trotz etwas wenig Training an der Spaghetti-Tour teilgenommen hast.
Wir sind über deinen Bericht begeistert und haben uns gefreut, dass ihr ideales Wetter zum Bergsteigen und Fotografieren erwischt habt.
So macht das Leiden am Berg sicher etwas mehr Spass:-)
Herzliche Grüsse
Ursi und Hugo
Hoi Ursi & Hugo
Danke für eure Worte. Es waren schwierige Tage, aber das Wetter und die Kollegen haben mich glücklicherweise Tag für Tag aufmuntern können. So hat die Energie schliesslich doch gereicht… sogar darüber hinaus, um auch mal wieder einen anständigen Tourenbericht schreiben zu können. Nun ist die Befriedigung noch viel grösser und wenn ich die vielen schönen Fotos anschaue, kommt sogar wieder die Lust auf weitere Viertausender! 🙂
Liebi Grüess, Erich
Ich freue mich stets über eure Kommentare, lobenden Worte, Fragen und natürlich auch Kritik (welche ich umgehend löschen werde ;-) ).Antwort abbrechen
Hallo Erich
So, wie du im letzten Jahr eine Überdosis an Reiseeindrücken erwischt hast, haben wir langsam unter Entzugserscheinungen, mangels Reiseberichten, gelitten. Da du uns immer mit eindrücklichen Bildern und spannenden Berichten verwöhnt hast, sind wir froh, dass du dich wieder aufgerafft hast und trotz etwas wenig Training an der Spaghetti-Tour teilgenommen hast.
Wir sind über deinen Bericht begeistert und haben uns gefreut, dass ihr ideales Wetter zum Bergsteigen und Fotografieren erwischt habt.
So macht das Leiden am Berg sicher etwas mehr Spass:-)
Herzliche Grüsse
Ursi und Hugo
Hoi Ursi & Hugo
Danke für eure Worte. Es waren schwierige Tage, aber das Wetter und die Kollegen haben mich glücklicherweise Tag für Tag aufmuntern können. So hat die Energie schliesslich doch gereicht… sogar darüber hinaus, um auch mal wieder einen anständigen Tourenbericht schreiben zu können. Nun ist die Befriedigung noch viel grösser und wenn ich die vielen schönen Fotos anschaue, kommt sogar wieder die Lust auf weitere Viertausender! 🙂
Liebi Grüess, Erich