Der Schnee fällt nicht, sondern stiebt quer durch die Luft. Die Kälte ist für einen 28. Oktober schon ziemlich grässlich. Ich stehe obenrum 7-lagig, untenrum 3-lagig bekleidet am Bahnhof Luterbach-Attisholz, mit dabei meine komplette Fotoausrüstung. Es ist 00.35 Uhr, die Schweiz ist entweder bereits im Tiefschlaf (Winterschlaf?) oder macht irgendwo Party und feiert durch die Nacht. Aber nicht alle haben es in dieser kalten Nacht so schön…
Zwei Bautrupps mit insgesamt 14 Männern vom Fahrleitungsdienst Dulliken sowie externen Firmen stehen im Einsatz, um 10 Abfangträger für eine Erweiterung der Bahnhofsanlagen einzubauen. Wie gesagt, es gibt gemütlichere Orte um zu arbeiten; von der Zeit ganz zu schweigen! Aber der immense Verkehr auf den Schweizer Schienen macht es nötig, dass vielfach mitten in der Nacht gearbeitet werden muss. Trotz der ungewöhnlichen Zeit hab ich die Einladung gerne angenommen, um die Arbeiten fotografisch zu begleiten. Dank meinem Kältetraining in Kanada vom letzten Januar liessen mich die äusseren Bedingungen kalt… wortwörtlich 😉
Nach vier Stunden auf der Baustelle waren meine Bilder im Kasten und ich machte mich auf den Nachhause-Weg, während die Jungs noch länger in der Kälte ausharrten. Brrrr… Respekt dafür! Ich erlebte ein eingespieltes Team, welches auch bei suboptimalen äusseren Bedingungen eine Top-Arbeit abliefert (falls der Chef mitliest: bei der Quali berücksichtigen! ;-)) Als selbst betroffener Schichtbüezer bin ich immer wieder begeistert, was nachts alles getan wird, damit der Ball rund läuft. Ein grosses Merci für die interessante Nacht!