Da wir die Coazhütte ganz für uns alleine hatten, verbrachten wir eine wunderbar ruhige Nacht in der gemütlichen Unterkunft. Der Wecker meldete sich um halb fünf. Meine drei Gspänli machten sich auf, den 3387 Meter hohen „Il Chapütschin“ zu besteigen. Solidarisch wie ich bin, kroch ich ebenfalls unter der warmen Bettdecke hervor. Natürlich nicht unfreiwillig, denn die stimmungsvollsten Fotos gelingen halt meistens frühmorgens oder dann abends. Und wie gestern bereits erwähnt schleppte ich meine grosse Kamera aus genau diesem Grund mit mir mit.
Kurz nachdem ich Dani, Oli und Sandra auf dem Chapütschin-Gletscher fotografisch „erwischte“, meldete sich mein Bruder telefonisch bei mir. Aufgrund der besonderen Umstände (der viele Niederschlag und die kalten Temperaturen sorgten für viel Eis auf den Felsen) kamen die drei langsamer voran als geplant. Sie entschieden deshalb, die Tour abzubrechen und zur Hütte zurückzukehren. Um zehn Uhr kehrten sie gesund zurück. Nach einem wärmenden Getränk packten wir unsere Siebensachen und verabschiedeten uns von unserer Gastgeberin Ursula und der gemütlichen Coazhütte.
Hüttenwartin Ursula erklärte uns, dass für den Wechsel der Talseite eine kleine Seilbahn über den Bergbach existiert. Man kann sich dadurch ein paar Kilometer Umweg sparen. Wir wurden fündig. Es fehlte ein Freiwilliger, der die Einrichtung prüfte. Ich fand, dass derjenige mit dem grössten Kampfgewicht dafür ideal wäre. Und schon nahm ich Platz auf der einplätzigen Gondel… Vor lauter Aufregung verpasste ich es, mitten über dem reissenden Bach ein Erinnerungsfoto zu schiessen. Sobald ich das Film- und Fotomaterial der anderen erhalten habe, liefere ich nach.
Kurz nachdem wir den offiziellen Wanderweg zur Tschiervahütte erreichten, erhielt unsere Gruppe Zuwachs durch Thömu und Linda. Die beiden entschieden sich aufgrund der gestrigen Wetteraussichten, erst heute anzureisen.
Jetzt, wo ich den Blog schreibe, merke ich, dass ich ziemlich eingerostet bin. Nicht nur körperlich (das war mir klar), sondern auch geistig und fotografisch. Worte wollen mir beim Schreiben nicht einfallen und Fotos von der Hütteeinrichtung fehlen gänzlich. Nun, die finden Interessierte auch auf der Homepage der jeweiligen Hütten. Vom Nachtessen gibt es immerhin das Dessert zu sehen 🙂
Das Aufstehen hat sich für dich ja mehr gelohnt als für die anderen! Auf jeden Fall gab’s ein paar tolle Bilder
Hoi Ursula, ich denke das Aufstehen hat sich für alle gleichsam gelohnt. Ich wär auch gerne auf den Piz Palü, lag dieses Jahr aber einfach nicht drin. Aber die Fotos gefallen mir auch sehr gut, damit kann ich sehr gut leben! 🙂