Der Startschuss für die Hochtourenwoche fiel heute Morgen um kurz nach sieben Uhr. Den Wecker benötigte ich schon gar nicht, was nach mehr als acht Stunden Schlaf auch nicht weiter überraschte. Die wunderbar angenehmen Temperaturen förderten einen tiefen und erholsamen Schlaf. Wie ich beim Frühstück erfuhr, erging es auch den beiden anderen genau so.
Unser heutiges Programm liess es zu, dass wir nicht bereits mit der ersten Gondel von Fiesch hoch zur Fiescheralp fahren mussten. Fiescheralp kannte ich übrigens von meinen Skilagern vor 30 Jahren noch als Chüeboden, aber das schien den Marketing- und Touristikfüchsen wohl zu wenig nobel zu sein… Tja, der Lauf der Zeit! Um 09:20 Uhr bestiegen wir die Gondel und schwebten in ein paar Minuten hoch auf den Berg.
Nach einem feinen Kaffee und Nussgipfel in der Gletscherstube setzte sich auch langsam die Sonne durch und wir drei nahmen Kurs auf den Grossen Aletschgletscher.
Die Konkordiahütte kann sowohl von Norden als auch von Süden her erreicht werden. Den Einstieg zum südlichen Hüttenweg zu finden, war aber gar nicht so einfach. Ungefähr 100 Meter über dem Gletscher wehte zwar eine Schweizer Flagge, auch war dort eindeutig der Pfad zu sehen. Die unteren 100 Meter hingegen waren eine Knacknuss. Nun, mit ein wenig Improvisation und Umweg erreichten aber auch wir die erwähnte Flagge und erreichten schliesslich unser heutiges Tagesziel, die Konkordiahütte auf 2850 Meter über Meer.
Nach den ersten Köstlichkeiten (1,5 Liter Panaché und ein Stück Linzertorte) bei grandioser Aussicht war es Zeit, eine kleine Hüttentour zu machen.
Abends um halb Sieben starteten wir zum herrlichen 4-Gang Menü. Wie eigentlich immer in den bisher von mir besuchten Hütten wurden wir vom Hüttenteam wunderbar verköstigt. Zwischen den Gängen machte ich mich immer wieder auf den Weg nach draussen, um die verschiedenen Stimmungen vor, während und nach dem Sonnenuntergang zu geniessen. Nach einem abschliessenden (und schon fast obligaten) Hüttenkaffee fotografierte ich ein letztes Mal die vom Vollmond erleuchtete Hochgebirgswelt und wechselte bald darauf in die horizontale Position.