Der Startschuss für die Hochtourenwoche fiel heute Morgen um kurz nach sieben Uhr. Den Wecker benötigte ich schon gar nicht, was nach mehr als acht Stunden Schlaf auch nicht weiter überraschte. Die wunderbar angenehmen Temperaturen förderten einen tiefen und erholsamen Schlaf. Wie ich beim Frühstück erfuhr, erging es auch den beiden anderen genau so.
Ein erster Blick aus dem Fenster zeigt einzelne, schüchterne AufhellungenPacken und Vorbereiten für den ersten TourentagMit der richtigen Perspektive war der Himmel schon jetzt fast wolkenlosEin paar Schleier waren aber schon noch vorhanden
Unser heutiges Programm liess es zu, dass wir nicht bereits mit der ersten Gondel von Fiesch hoch zur Fiescheralp fahren mussten. Fiescheralp kannte ich übrigens von meinen Skilagern vor 30 Jahren noch als Chüeboden, aber das schien den Marketing- und Touristikfüchsen wohl zu wenig nobel zu sein… Tja, der Lauf der Zeit! Um 09:20 Uhr bestiegen wir die Gondel und schwebten in ein paar Minuten hoch auf den Berg.
Das Eingangstor zur AletscharenaUnser Taxi in die HöheKurz vor der Ankunft auf dem Chüeboden verschwand die Sonne im NebelGruppenfoto mit mir, Thömu und meinem Bruder Dani zum Start unserer TourInteressierte Zuschauer bevölkerten die StartzoneDie Bergstation auf dem Chüeboden verschwand schon bald im NebelBei wunderbar erfrischenden 4 Grad Celsius schritten wir voran in Richtung……Tälligrattunnel, welcher eine willkommene Abkürzung auf dem Weg……zum Märjelensee ist.Nach einer Stunde erreichten wir die Gletscherstube……dicht gefolgt von auch hier oben umherkurvenden AutosEine kleine Stärkung hatten wir uns verdient
Nach einem feinen Kaffee und Nussgipfel in der Gletscherstube setzte sich auch langsam die Sonne durch und wir drei nahmen Kurs auf den Grossen Aletschgletscher.
Der Himmel klarte auf und machte der Sonne PlatzDer Abzweiger runter zum Grossen AletschgletscherWir trafen auf unzählige Gletscherwanderer, welche bereits wieder auf dem Rückweg warenDie ersten Meter auf dem Grossen Aletschgletscher; es werden noch viele mehr folgenUnendliche WeitenImmer vor Augen: unser Tagesziel, die Konkordiahütte, sowie das JungfraujochWas die Zwei wohl sehen? Man weiss es nicht so genau…Eine gewaltige Gletschermühle; wer hier verschwindet, wird die nächsten paar hundert Jahre wohl kaum mehr gefundenInmitten des mehr als einen Kilometer breiten EisflussesEinsichten in eine mit Wasser gefüllte Mini-SpalteFelsbrockentransport „made by nature“Das Ziel ist zwar schon näher, aber noch fehlen mehr als 200 HöhenmeterDie zu überwinden kostet angesichts der einheizenden Sonne noch einige SchweisstropfenDer Blick auf die Gletscherwelt lässt uns immer wieder innehaltenZiel erreicht! Ankunft bei der Konkordiahütte
Die Konkordiahütte kann sowohl von Norden als auch von Süden her erreicht werden. Den Einstieg zum südlichen Hüttenweg zu finden, war aber gar nicht so einfach. Ungefähr 100 Meter über dem Gletscher wehte zwar eine Schweizer Flagge, auch war dort eindeutig der Pfad zu sehen. Die unteren 100 Meter hingegen waren eine Knacknuss. Nun, mit ein wenig Improvisation und Umweg erreichten aber auch wir die erwähnte Flagge und erreichten schliesslich unser heutiges Tagesziel, die Konkordiahütte auf 2850 Meter über Meer.
Es hätte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einen kürzeren Weg gegeben 🙂Den Kübel haben wir uns verdient!Logenplatz vor der Hütte mit……atemberaubend schöner Aussicht auf den Konkordiaplatz
Nach den ersten Köstlichkeiten (1,5 Liter Panaché und ein Stück Linzertorte) bei grandioser Aussicht war es Zeit, eine kleine Hüttentour zu machen.
Grosszügiger Eingangsbereich mit Material- und SchuhdepotDer Aufenthalts- und EssbereichDas Tor zum (kulinarischen) Glück 🙂Dank sehr wenigen Gästen durfte ich zwei Betten für mich haben
Abends um halb Sieben starteten wir zum herrlichen 4-Gang Menü. Wie eigentlich immer in den bisher von mir besuchten Hütten wurden wir vom Hüttenteam wunderbar verköstigt. Zwischen den Gängen machte ich mich immer wieder auf den Weg nach draussen, um die verschiedenen Stimmungen vor, während und nach dem Sonnenuntergang zu geniessen. Nach einem abschliessenden (und schon fast obligaten) Hüttenkaffee fotografierte ich ein letztes Mal die vom Vollmond erleuchtete Hochgebirgswelt und wechselte bald darauf in die horizontale Position.
Unser abendliches MenüSehr zu empfehlen: das Konkordia Hüttenkaffee20:35 Uhr, die Sonne hat sich soeben verabschiedetDie Konkordiahütte erstrahlt in der „Blauen Stunde“Weit weg ist die Lötschenlücke und die Hollandiahütte zu sehenDer talabwärts gerichtete Blick über den AletschgletscherWunderschöne Stimmung dank Vollmond und wolkenloser Nacht