Meine Güte, war das eine Nacht! Ich hatte mit fortschreitender Zeit je länger je mehr das Gefühl, dass der Platz immer enger wurde. Auf der einen Seite mein Bruder, auf der anderen Thömu. Um 4 Uhr wurde es mir ein erstes Mal zu bunt, stand auf und machte einen Ausflug auf’s WC. Als ich mich danach wieder hinlegte, hatte sich auf wundersame Weise die Platzsituation etwas entschärft – oder zumindest war es meine Wahrnehmung… Nun, die Nacht ging vorüber und niemand unserer Gruppe war so richtig erholt. Hüttennächte wie sie im Buche stehen! 🙂
Immerhin stand für den heutigen Tag keine grosse Tour bevor. Ziel des heutigen Tages war die Finsteraarhornhütte, welche sich in „nur“ ca. 8 Kilometer Distanz befindet. Auch Höhenmeter waren nicht allzu viele zu bewältigen, zuerst rund 550 abwärts, danach wieder knapp 400 nach oben. Das sollten wir schaffen…














Nach den Wettereskapaden der letzten Tage hatten wir heute zum ersten Mal während unserer Hochtourenwoche Sonne pur. Die morgendlichen Nebel-/Wolkenfetzen störten kaum. Im Gegenteil, sie sorgten aus fotografischer Sicht für etwas Pepp! Die Tour über die 3 Gletscher (Studer, Galmi und Fiescher) war kurzweilig. Zwar keine eigentlichen Höhepunkte, aber bei diesem Wetter war das auch gar nicht nötig. Nach ziemlich genau 4 Stunden on tour standen wir um exakt 11.30 Uhr auf der Terrasse der Finsteraarhornhütte. Wir waren die ersten und stellten mit grosser Freude fest, dass wir einen ganzen 12er-Schlag zu unserer Verfügung hatten. Und erst noch Einzelbetten! Das hatten wir uns nach letzter Nacht verdient 🙂 Auch die Verköstigung war wieder ganz nach meinem Geschmack: feine Rösti, Älplermagronen und Kuchen… Wunderbar!









Der Tag war noch jung. Nachdem wir vom Essen gestärkt und vom Mittagsschlaf erholt waren, machten sich ich, mein Bruder und Thömu auf, um den Weg hoch zum Finsteraarhorn ein wenig zu erkunden. Zumindest die ersten 300 Höhenmeter. Für mich war der Fall klar, dass mir dieser Berg noch zuviel war. Ich hätte mein Frühlings- und Sommertraining definitiv etwas ernsthafter angehen müssen, aber das Finsteraarhorn läuft ja wohl kaum davon. Aber die heutige Energie reichte noch für diesen Ausflug hoch bis zum Gletscher. Nach 45 Minuten erreichten wir diesen und genossen die Aussicht runter zur Hütte und den oberhalb davon liegenden Gletschersee.


Nachdem wir wieder unten in der Hütte waren, steckten Oli und ich unsere Köpfe nochmals zusammen, um das Programm für den nächsten Tag zu besprechen. Wir fanden eine Lösung, die sich zwar nicht an Gipfeln orientierte, aber doch einen interessanten Tag versprach. Ihr werdet’s ja dann morgen lesen können 😉
Nicht wenig überraschend wurden die nur 17 Gäste von Hüttenwart Hans (ein Original, im positiven Sinn!) und seinem Team mit einem feinen Znacht verwöhnt. Auch die abendliche Stimmung trug ihren Teil dazu bei, um diesen wunderschönen Tag perfekt abzurunden. Guet Nacht!

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