
Nach dem gestrigen „Ruhetag“ stand heute ein erster Bewährungstest bevor. Offizielle Tagwache war um 06.30 Uhr, aber schon eine halbe Stunde zuvor herrschte in unserem Zimmer Betrieb. Ich schlief wie ein Murmeltier. Die Kappe während der Nacht anzuziehen hat sich voll bewährt. In meinem Schlafsack war es wieder wohlig warm und entsprechend einfach fiel mir das Aufstehen nach fast 8 Stunden Schlaf.



Unsere heutige Etappe führte von Namche nach Dole, welches auf 4040 Meter über Meer liegt. Damit liegt das Ziel zwar nur 500 Meter höher als der Startpunkt. Aber wie in den Bergen so üblich, muss hin und wieder auch mit Hindernissen gerechnet werden. Und so wurden es schliesslich bis zum Schluss noch einige Höhenmeter mehr. Doch eins nach dem anderen…
Erneut wurden wir von strahlenden Wetter begrüsst. Bis zum heutigen Tag haben wir noch keinen einzigen Regentropfen erwischt! Sensationell, die Wettergötter scheinen es sehr gut mit uns zu meinen. Wir essen jetzt immer brav auf, damit es auch die nächsten zwei Wochen so bleibt 🙂 Wie ich gesehen habe, habt ihr es bei euch in der Schweiz im Moment aber auch ganz gut…










Heute waren die ersten Kilometer im Gegensatz zu gestern sehr angenehm und ideal zum Warmlaufen. Der Wanderweg glich eher einer Autobahn als einem Trampelpfad. Auch stieg es kaum an, mal ein wenig runter, mal ein wenig rauf. Nach der ersten Pause in einem Teehaus (mir kommen die mittlerweile wie Autobahnraststätten vor) änderte sich die Topographie schlagartig. Bis hierhin bewegten wir uns auf der Hauptroute, die von Lukla via Namche in Richtung Everest Base Camp führt. Wir werden, so denn alles gut geht, in rund 10 Tagen auf dieser Route wieder zurückkehren. Unser Ziel wird aber zuerst mal das Gokyo-Tal sein, und daher zweigten wir hier ab. Die „Autobahn“ wich einem gut unterhaltenen Wanderweg. Wir trotteten in sehr gemächlichem Tempo aufwärts. Hier noch auf’s Tempo zu drücken, wäre angesichts der Tatsache, dass wir uns der 4000er-Marke annäherten, sehr schlecht gewesen.





Nach drei Stunden erreichten wir unseren Mittagsstopp. Es reichte knapp noch nicht für die 4000 Meter, denn der „Rastplatz“ befand sich auf 3973 Meter. Wie schon fast gewohnt, durften wir unsere Menüs wieder von der Karte aussuchen. Te Kumar notiert sich dann jeweils die Wünsche und gibt sie an die Küche weiter. Bei der Essensverteilung kommt es danach regelmässig zu einem kleineren Durcheinander, da unsere nepalesischen Freunde die Namen der Menüs etwas anders aussprechen als wir. Und – fast noch häufiger der Fall – wissen einige von uns nicht mehr, was sie 15 Minuten zuvor bestellt haben 🙂









Wie geschrieben, waren wir ja schon auf fast 4000 Metern, womit nur noch 50 Höhenmeter zum Ziel fehlten. Die Ernüchterung bei den Unwissenden (ich hatte schon etwas geschummelt und wusste Bescheid) war ziemlich gross, als wir zuerst gut 300 Meter steil bergab wanderten. Denn soviel war klar, die mussten auch wieder hochgekraxelt werden. Dank des weiterhin sehr gemütlichen Tempos schafften wir die Hürde jedoch bravourös und erreichten sechseinhalb Stunden nach dem Abmarsch unsere hübsche Lodge in Dole.



















Erfreulicherweise funktioniert auch hier oben das Internet. Zwar schon etwas teurer, aber meiner Meinung nach auch völlig zurecht. Denn dass es hier oben in den Bergen überhaupt angeboten wird, find ich schon sensationell! Falls sich aber in den nächsten Tagen auf meiner Seite nichts tut, dürft ihr euch nicht wundern.





Tagesfakten: 13,1km, 4h45min (dies ist jeweils die Nettomarschzeit), 1060m Aufstieg, 520m Abstieg
Weiter mit Tag 6…
sali Erich
sehr interessant, Deine Berichte.
Wir wünschen Dir weiterhin gutes Gelingen und genug Schnauf.
viele Grüsse aus dem warmen TT
Rolf zysset
Hallo, hier ist der Vater von Britt aus Berlin — ich bin begeistert von den Berichten über Eure Tour und freue mich sehr, auf diese Weise zumindest gedanklich daran teilnehmen zu können. Zwanzig Jahre jünger und ich wäre bei Euch !!! Good Luck für alle in den nächsten Tagen.
Liebe Grüße an alle
Klaus
Hallo Erich
Deine Reiseberichte sind sehr spannend zu lesen und wir warten jeden Tag wieder auf einen neuen Bericht. Wir wünschen euch weiterhin schöne Ferien.
Gruss Ernst und Fränzi