Gokyo-Everest-Trekking – Tag 10 Dragnak - Cho La Pass (5420 m) - Dzonglha (4800 m)

Alle drauf (inkl. unserer 4 einheimischen Guides)

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Unsere heutige Etappe von Dragnak über den Cho La nach Dzonglha

Puh, das war jetzt aber ein Kampf! Nun erholen wir uns erschöpft aber glücklich in unserer Lodge in Dzonglha, trinken Tee und Kaffee oder sitzen einfach so in der Sonne. Bis es aber so weit war, mussten wir während ein paar Stunden teils mehr, teils weniger leiden…

Gestern schrieb ich ja, das heute der Höhepunkt der Tour sei. Dies war natürlich nicht auf die Höhe bezogen, denn der Kala Patthar, welcher uns schon bald erwartet, ist noch etwas höher gelegen als der Cho La-Pass. Nein, was ich mit Höhepunkt meinte, war die Länge der heutigen Tour. Im Programm wird sie mit rund 8 Stunden beschrieben. Auch ist es so, dass dieser Pass wirklich von allen Teilnehmern überquert werden muss. All die anderen Gipfel können je nach Verfassung auch ausgelassen werden.

Wegen der Länge der heutigen Tour waren wir heute bereits um 05.20 Uhr beim Frühstück. Mehr oder weniger frisch, aber alle etwas aufgeregt. Pünktlich um 6 Uhr standen alle vor der Lodge, bereit für die Bezwingung des Cho La-Passes.

Das Zottelvieh ist auch bereits wach
Im Frühtau zu Berge, wir gehn…

Te Kumar, unser lokaler Chef-Guide, führte uns in sehr gemächlichem Tempo die ersten Meter hoch in Richtung Pass. Die Temperatur, welche am frühen Morgen im Zimmer noch fast sommerliche +5 Grad betrug, sank während der nächsten 2 Stunden auf -7 Grad. Da wir durch unser Tempo nicht wirklich ins Schwitzen kamen, waren gute Kleider durchaus von Vorteil.

Gemächlichen Schrittes schreiten wir bergan…
…und lassen Dragnak hinter uns
Gut getarnt tummelt sich Federvieh rum
Das teils gefrorene Bächlein lässt es vermuten:…
…es ist bitterkalt und unsere…
…erste Pause verkürzen wir daher auf ein Minimum an Zeit

Wir setzten unseren Weg fort, hofften darauf, dass uns bald wärmende Sonnenstrahlen erreichen würden. Wir brauchten jedoch viel Geduld, da um uns herum hohe Berge standen und dadurch für viel kühlen Schatten sorgten. Pünktlich vor der zweiten Pause war es jedoch soweit: wärmende Sonne!

Ein weiteres Mal überschreiten wir die 5000er-Marke
Gut eingepackt
Hier der Beweis, dass es wirklich kalt war
Da blinzelt sie hervor
Die Sonne heizt ein und sorgt für einen Motivationsschub
Zweite Pause, diesmal ausgedehnter
Unsere Walliser beim Sonnenbaden
Die Hürde, die es heute zu überwinden gilt (also „nur“ der Cho La, nicht der Lobuche…)

Sowohl die Wärme wie auch die Zwischenverpflegung sorgten für einen Motivationsschub. Der war auch nötig, denn noch immer fehlten 300 Höhenmeter bis zur Passhöhe. Erschwerend kam hinzu, dass wir gleich nach der Pause nochmal gute 100 Höhenmeter abstiegen. Gab also summa-summarum 400 Meter, die erklommen werden mussten. Da sich im steilen Aufstieg noch viele Leute tummelten und prompt einen kleinen Steinschlag auslösten, entschloss sich Hanspeter für eine dritte Pause, damit wir in Ruhe aufsteigen konnten.

Nach der zweiten Pause tauchen wir erneut in den Schatten
Die Temperaturen sind unterdessen jedoch schon weit angenehmer
Unsere dritte, aus Sicherheit eingelegte Pause vor dem Pass
Ziemlich ausgesetzter und steinschlaggefährteter Aufstieg zur Passhöhe

Frisch aufgetankt nahmen wir die letzte Hürde in Angriff. Das Tempo weiterhin sehr gemächlich, dafür jedoch regelmässig. Die Puste wurde langsam aber sicher knapp. Beissen war angesagt. Wahrscheinlich bei den meisten von uns. Doch schliesslich kamen die ersten Gebetsfahnen in Sichtweite, es fehlten nur noch ein paar Schritte… Was für ein Gefühl! Die Strapazen der letzten paar Stunden waren sofort vergessen, als wir uns auf der Passhöhe beglückwünschten. Gruppenknuddeln sozusagen 🙂

Nach der Pause folgte der Angriff auf den Pass
Schon fast lockeren Schrittes steigen ich und Te Kumar voran
Hinter uns folgt das ganze Rösslispiel
Die ersten Gebetsfahnen kommen in Sichtweite
Ich lasse die Gruppe vorbei und konzentriere mich auf’s Fotografieren
Passhöhe!
Das grosse Ziel ist erreicht, Gruppenknuddeln!
Hinter uns liegt das von uns durchwanderte Gokyotal
Dani und Ursula
Auch das brüderliche Selfie darf nicht fehlen
Unsere beiden Chefs
Kein gestelltes Foto, ich schwör!
Dies hier jedoch schon
Die Fahnen hängen wohl noch nicht allzu lange hier
Schon fast dichtes Gedränge hier oben
Eine Übersicht von Ost nach West
Die Uhr hat sich bei der Höhenmessung wohl etwas verschluckt

Im Gegensatz zum Gokyo Ri schafften wir es auch, ein Gruppenfoto mit allen Teilnehmern zu schiessen. Auch sonst bin ich mit meinen Fotos zufriedener als noch noch vor 2 Tagen.

Alle drauf (inkl. unserer 4 einheimischen Guides)

Nach einer halben Stunde oben auf dem Pass machten wir uns an den Abstieg nach Dzonglha, welcher noch die eine oder andere Knacknuss in Form von technisch schwierigen Passagen bereithielt. Auch eine kleinere Strecke über Schnee gehörte dazu. Dank der kompetenten Hilfe unserer Guides überstanden wir alle die heiklen Stellen und erreichten unbeschadet unseren Pausenplatz jenseits des Passes.

Kurz nach der Passhöhe folgen knifflige Passagen
Wir meistern jedoch…
…alle Hindernisse mit Bravour
Viele helfende Hände
Gletschertrekking
Die Karavane zieht ostwärts
Blick zurück zum Pass
Der Chef ist gutgelaunt
Hampi und Te Kumar führen das Feld an
Im Schatten ist es teilweise sauglatt
Ein erster Blick runter nach Dzonglha (in der Nähe des Sees)
Es folgt wieder ein relativ steiles Stück…
…das wir jedoch ohne Blessuren hinter uns bringen

Zu unserer Überraschung wurden wir beim Pausenplatz bereits erwartet. Zwei unserer Träger, die mit rund 40 Kilogramm Gepäck den Pass bereits bezwungen hatten, sind nach der Ankunft in der Lodge mit Tee und Tassen zurückgekehrt. Schlicht unglaublich, was diese Jungs leisten! Grosser Respekt! Und natürlich auch ein weiteres Puzzleteil des Aktivferien-Rundumwohlfühlpakets 🙂

Eine weitere, verdiente Pause
Extrem toller Service: Die Jungs eilten uns wieder entgegen, um…
…uns mit Pausentee versorgen zu können

Technische Hürden hatten wir bis zu unserer Lodge keine mehr zu bewältigen. Der Weg zog sich aber noch recht hin. Aber wie nicht anders zu erwarten, schafften es alle bis ins Ziel. Siebeneinhalb Stunden, nachdem wir in Dragnak loszottelten, durften wir zufrieden den Welcome-Drink in Dzonglha geniessen. Beim anschliessenden Mittagessen waren allen von uns die Strapazen anzusehen. Es war sehr ruhig am Tisch…

Der lange Weg nach Dzonglha
Stets im Blick: die stolze Ama Dablam
Die Häuser rücken in Sichtweite
Ama Dablam und Dzonglha; erinnert mich entfernt an Zermatt
Ankunft in der Lodge
Müde, glücklich und hungrig
Das haben wir uns hart verdient

Nach dem Essen durften wir die wunderbare November-Sonne geniessen, welche wie schon gestern für sehr hohe Temperaturen sorgte. Die Ama Dablam steht vor der Haustür und sorgt für eine traumhafte Kulisse – wenn denn der Nebel nicht wäre. Der taucht regelmässig kurz vor Sonnenuntergang auf und verschwindet meistens nach dem Nachtessen. Sollte dies heute wieder der Fall sein, will ich nochmals raus und Sterne fotografieren.

Bevor sich der Nebel reinschlich
Der Nebel sorgte für eine mystische Stimmung
Auch Nebel hat fotografisch gesehen seinen Reiz (als Gäuer kenn ich das ja zur Genüge)
Feines aus der Heimat zum Zvieri
Ein Wunder, dass wir jeden Morgen wieder alles in die Taschen bringen
Der Nebel verschwand tatsächlich wieder
Ama Dablam unter Sternen
Trotz der Anstrengungen des Tages war ich noch voller Energie, was…
…angesichts dieses Nachthimmels nicht weiter verwundert

Tagesfakten: 11km, 6h10min, 810m Anstieg, 680m Abstieg

Weiter mit Tag 11

1 Kommentar

  1. Hallo Erich
    Mit grösster Freude erwarten wir jeden Tag deine spannenden,interessanten und sehr informativen Bericht. Es ist wahnsinnig, was für Strapazen ihr auf euch nehmt. Verrückt.Den Fotos nach zu urteilen, muss es aber super schön sein. Mit jedem Tag, den jeder Einzelne von euch bewältigt, dürft ihr enorm stolz auf euch sein. Ich jedenfalls habe Hochachtung vor eurer Leistung. Wünsche euch Allen weiterhin viel Spass und kommt gesund und ohne grösseren Blessuren an eurer Ziel! Freue mich jetzt schon auf den morgigen Bericht.
    En ganz liebe Gruess
    Fränzi und Ernst

Ich freue mich stets über eure Kommentare, lobenden Worte, Fragen und natürlich auch Kritik (welche ich umgehend löschen werde ;-) ).

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