Fliegerschiessen Axalp 2021 – Tag 3

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Der Tag begann wiederum früh, denn der erste Shuttle-Bus ab Brienz-Brunnen – wo sich in unmittelbarer Nähe des Brienzersees das Park+Ride befindet – war auf 05:30 Uhr terminiert. Den wollte ich erwischen, um rechtzeitig oben auf der Ebenfluh zu sein. So kroch ich kurz vor halb Fünf unter meiner Bettdecke hervor, machte mir auf dem Zimmer einen Kaffee und führte die letzte Packungskontrolle durch. Material war alles parat, ich zwar noch etwas schlaftrunken aber doch soweit im Strumpf, um die kurze Fahrt von Meiringen City bis zum Brienzersee sicher hinter mich zu bringen.

Heute war nun tatsächlich Vollmond, welcher mir den Fussweg vom Parkplatz zum Shuttle-Terminal erleuchtete
Nebst dem Mond sorgte auch die „Stadionbeleuchtung“ für Orientierung
Gerne hätte ich bereits zugelangt, war aber noch hinter Gittern
Die Schleusen sind noch geschlossen, wir Frühaufsteher warten geduldig
Dank meines gestrigen Ausflugs nach Interlaken darf auch ich rein bzw. rauf
Die Fahrzeugflotte steht bereit
Müde Gestalten während der rund 30-minüten Fahrt ins Dorf Axalp
Motorisiertes Ziel erreicht, der Rucksack wird gleich geschultert
Ab hier startet – zumindest für mich – der Fussmarsch

Die Möglichkeit, mit der Sesselibahn auf die Windegg zu fahren und so rund 400 Höhenmeter zu überwinden, liess ich – wie bis jetzt noch bei jedem Besuch des Fliegerschiessens – bewusst aus. War es ursprünglich noch wegen der sehr langen Wartezeiten, so ist es nun ganz einfach der eigene Starrsinn, der mich ultimativ vom Fahren auf den Berg abhält. Positiver ausgedrückt gehört es für mich schlicht zum Rundumerlebnis Axalp, den gesamten Weg zu wandern.

Vollmondwanderung mit Sternenhimmel
Die Wege der Sesselifahrer und Wandersleute treffen sich hier
Wie heisst es doch so schön: Morgenrot gibt ein nasses Znünibrot…
Hoffen wir mal, dass es heute nicht so sein wird
Der grösste Teil des Weges ist geschafft, es folgt noch die letzte giftige Rampe
Bald auch ist diese geschafft und schon habe ich meinen Arbeitsplatz eingerichtet

Um 07:45 Uhr stand ich oben auf dem Tschingel, welchen ich mir heute als Standort aussuchte. Weitere rund 300 Meter wäre ja noch der Standort „KP Ebenfluh“, welchen ich jedoch schon die letzten beiden Male aufsuchte. Heute wollte ich die Perspektive wechseln und machte es mir auf der geneigten Alpwiese bequem. Es blieb genügend Zeit, um vor Beginn der Action einen Kaffee aus dem nahe gelegenen Verpflegungszelt zu kredenzen.

Die Anzahl Fans ist noch sehr gut überschaubar
Ein Ausblick in Richtung Nord mit Brienzersee und dem Rothorngrat
Die Zuschauer-„Tribüne“ füllt sich ganz langsam
Ich geniesse derweil den frühen Morgen und erhole mich vom Aufstieg
Der Stargast von gestern tauchte um 08:38 Uhr erneut ganz kurz auf…

Beim gestern bereits erwähnten Stargast handelte es sich um den Hawker Hunter T.Mk.68 des Fliegermuseums Altenrhein. Dieser Jet war einer von ursprünglich 160 Hunter, die bei der Schweizer Luftwaffe im Einsatz standen. Bemalt ist er in den Farben der in Meiringen stationierten Staffel 11, den Tigern. Anlass für das Auftauchen hier während den Vorführungen war ein betrüblicher, denn der „HB-RVV“ war auf Abschiedstournee. Er wird am 23. Oktober 2021 zu seinem allerletzten Flug starten und danach ins Rentnerdasein als statisches Museumsstück wechseln. Somit also eine der letzten Gelegenheiten, dieses elegante Fluggerät in der Luft zu fotografieren.

Die Zuschauerzone beim KP füllt sich ebenfalls
Die beiden für Notfälle gedachten Helis von Armee und…
…und REGA fliegen ein
Kurz vor halb Zehn kommen wir in den Genuss der ersten Sonnenstrahlen
Fliegerischer Showauftakt mit der PC-21
Es folgt der Auftritt der Hornets

Mittagspause und Zeit, um die Köstlichkeiten des lokalen Take-Aways zu geniessen
Hochbetrieb beim Heliport
Die Super Pumas bringen im Minutentakt Gäste hoch und tauchen wieder ab ins Tal
Geprüft, für gut befunden und markiert
Stilgerechtes Axalp-Mittagessen – leider nicht für mich
Die freien Plätze rund um mich werden rarer
Unten im Dorf ist die Völkerwanderung durch
Auch dieses Jahr wieder eine Top-Infrastruktur aufgebaut

Der Höhepunkt des Tages in Form der offiziellen Flugvorführungen rückte näher. Die Sonne, die am Morgen noch fast ungestört vom Himmel schien und für wohlige Oktober-Wärme auf 2250 Metern sorgte, wurde von aufziehenden, dünnen Wolken abgeschirmt. Den durch Gegenlicht eh schon schwierigen Lichtverhältnissen wurden dadurch aus fotografischer Sicht kein Gefallen getan. Aber was soll’s, der Anlass findet in der Natur statt und wir nehmen es, wie es kommt…

Den Wildgärst-Besteigern wird vor Beginn der Vorführung noch ein kurzer Besuch abgestattet…
Auch wir kommen noch in den Genuss eines Fotoshootings
Pünktlich um 14 Uhr beginnt die Show mit den Schiesstrainings der F/A-18

Die Hornets hatten ihre Munition verpulvert, es folgte der letzte Auftritt des bereits erwähnten Hunters.

Nach den Starrflüglern folgten die Drehflügler. Nach dem immer wieder imposanten Solo-Display des Super Pumas folgte der Auftritt der Löschhelikopter, die ihre nasse Ladung über dem Zielgelände abluden.

Nächste Showblock war die Demonstration einer „Hot Mission„, des Abfangens einer unberechtigt in den Luftraum eingedrungenen Maschine durch zwei Kampfjets.

Es folgten ein paar ruhigere Minuten, denn die Fallschirmaufklärer sprangen hoch oben über der Axalp ab und defilierten an uns vorbei.

Es wurde wieder lauter: nach dem Formationsflug des Ausbildungs-Flotte der Luftwaffe zeigte die Hornet im Solo-Display, was fliegerisch so alles möglich ist.

Daniel „Stampa“ Stämpfli sorgte mit der Pilatus PC-21 für einen Farbtupfer am Himmel.

 

Das Kommando Spezialkräfte (KSK) führte uns in einem konzentrierten Mini-Einsatz das Infiltrieren, Bekämpfen des Ziels und schlussendlich die spektakuläre Exfiltration vor.

Ganz traditionell wurde der heutige Nachmittag durch die Patrouille Suisse abgeschlossen – zumindest was den offiziellen Showblock anbelangt. Für mich selber war der Tag natürlich noch lange nicht abgeschlossen, stand ich doch zu diesem Zeitpunkt noch auf fast 2250 müM oder rund 1700 Meter oberhalb meines parkierten Autos. Irgendwie mussten diese noch überwunden werden…

Schluss der Vorführungen mit dem Bouqet der PS
Die Shuttle-Helis für die VIP-Gäste treffen ein
Dichter Verkehr am Heliport
Etwas zu spät zeigt sich die Sonne wieder…
Per Express-Taxi runter nach Meiringen
Ich gönne mir einen weiteren Chäsbrätel und geniesse die Aussicht
Die mussten leider noch zu einem Ernstfall ausrücken
Hoffen wir das Beste für den Patienten
Mit dem Werksgondeli wäre der Abstieg auch noch gemütlich
Kehrausstimmung auf dem Tschingel
Unten stauen sich die Leute vor dem Sesselilift
Die Zuschauerzone hat sich entvölkert, nun mache auch ich mich an den Abstieg
Ich wähle wie eigentlich immer den Weg via dem Lütschental
So leer hatte ich es allerdings noch nie gesehen
Kurz vor Chüemad, wo ich mir einen weiteren Chäsbrätel gönnte
Ja, da oben stand ich heute während fast neun Stunden
Wunderschöne Abendstimmung über dem Thunersee
Kurz vor dem Eintreffen in Axalp
Letzte Sonnenstrahlen bringen die Herbstfarben extrem zur Geltung
Nach einem weiteren Zwischenhalt an einem Verpflegunsstand reihe auch ich mich…
…in die Kolonne ein, um einen Platz im Shuttlebus zu bekommen
Bus für Bus wird gut organisiert gefüllt und auf die Reise ins Tal geschickt
Ich sitze schlussendlich im allerletzten Bus des Tages und…
…treffe um exakt 20 Uhr beim P+R ein
Der Vollmond leuchtet mir wie schon am Morgen den Weg zum Parkplatz

Das war es also mit meinem diesjährigen Axalp-Abenteuer. Den Donnerstag schenkte ich mir, denn am Morgen regnete nach stürmischer Föhnnacht aus Kübeln. Zwar versprachen die Wetterprognosen auf Mittag hin Besserung, aber da ich bereits fast 5000 Fotos geschossen hatte, wollte ich bald zurück an den heimischen Computer und mich um die Sortierung und insbesondere Löschung machen. Dies ist mir mit Erfolg gelungen, denn beim Schreiben dieser Zeilen sind es „nur“ noch 773 Bilder, von denen ich knapp 200 in den Blog stellte. Trotz der vielen Tausend Fotos bin ich nicht restlos glücklich mit den Ergebnissen. Aber die wohl zu lange Abstinenz an solchen Anlässen und auch hinter der Kamera förderten gewisse „Einrostungserscheinungen“ zu Tage. Auch das Blogschreiben ging mir schon lockerer von der Hand. Nun, die Freude überwiegt trotz allem 🙂

 

 

5 Kommentar

  1. Respekt! Fantastische Bilder und eine wirklich gute Beschreibung. Wir waren schon 2x auf der Axalp. Beide Male haben wir den Sessellift hoch genommen und sind runter (über Chüemad) gelaufen. In diesem Jahr wollen wir mit Freunden auf die Axalp. Einer ist zwar körperlich fit, hat aber etwas Knieprobleme. Daher überlegen wir jetzt auch hoch zu laufen (um die recht Steile Buckelwiese zu umgehen). Ist der lange Weg am Veranstaltungstag komplett frei? Oder wird der Wanderweg gesperrt?…..Viele Grüße von den Flachlandtirolern aus dem Ruhrgebiet 🙂

    • Hallo Brigitte
      Herzlichen Dank für das Kompliment 🙂
      Der lange Weg hoch durch das Lütschental war in früheren Jahren jeweils am Morgen früh noch frei begehbar. Mein letztes Erlebnis war glaub ich im Jahr 2018, da mussten wir allerdings den Wachposten bereits kurz nach 7 Uhr in der Früh „überzeugen“, dass er uns noch passieren liess. Seither habe ich persönlich niemanden mehr gesehen, der den Weg hochging. Ich selber habs auch gar nicht mehr versucht. Ich tippe darauf, dass das Tal grundsätzlich für den Aufstieg gesperrt ist.
      Hingegen kann das Tal für den Abstieg genutzt werden, denn nach der Show wird der Weg jeweils freigegeben. Ich benutze ebenfalls immer diese Route. Ist weniger bevölkert und knieschonender. Was bei deinem Kollegen ja durchaus von Vorteil ist.
      Hoffe die Antwort nützt euch was, wünsche euch dann viel Spass auf der Axalp!
      Fliegerische Grüsse aus der Schweiz, Erich

  2. Hi Hummeli, Super Fotos Geiler Bericht 👍😀
    Frage an Dich: Da ich Alt, Sportmuffel und damit absolut keine Konditionen habe. Wie komme ich auf die Axalp ( bin auch kein VIP, somit kann ich auch nicht Super Puma Taxi Fliegen ) und kann mir das spektakel mal life anschauen.
    Gruss Thomas

    • Hallo Thomas
      Wäre das Fliegerschiessen nicht DER Anlass, um den inneren Schweinehund zu überwinden? Sorry, wenn ich etwas direkt bin… 😉
      Der Weg des „geringsten Widerstands“ ist die Fahrt mit der Sesselbahn hoch zur Windegg. Von der Bergstation bis zum untersten Zuschauerplatz sind es nur 200 Höhenmeter, auf den Tschingel dann nochmals 100 zusätzlich. Ich empfehle sehr frühes Anreisen, da die Kolonne vor der Sesselbahn monströse Ausmasse annimmt. Am besten den ersten Shuttle ab Brienzersee (05:00 Uhr, letztes Jahr 05:30), dann hast du bei der Sesselbahn keine Probleme. Für den Aufstieg hast du dann endlos Zeit, schön gemütlich und dann klappt das auch mit dem Tschingel! 🙂

  3. Mit etwas Verspätung habe ich mir auch noch deine Blogs über das Fliegerschiessen zu Gemüte geführt. Ich finde, dass dir mit deinen Aufnahmen doch einige Highligths gelungen sind. Mit Interesse würde ich auch weitere Blogs, evtl. über Schnee- oder Jurawanderungen, verfolgen!

Ich freue mich stets über eure Kommentare, lobenden Worte, Fragen und natürlich auch Kritik (welche ich umgehend löschen werde ;-) ).

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