Den heutigen Tag liess ich etwas geruhsamer angehen. Er wäre grundsätzlich als Reservetag für den Wildgärst vorgesehen gewesen. Gleich mehrere Gründe sprachen dagegen, den Berg gleich nochmals zu erklimmen. Da wäre mal mein körperlicher Zustand, der gestern doch ziemlich in Mitleidenschaft gezogen wurde. Diverse Gelenke gaben mir zu verstehen, dass die unmittelbare Wiederholung der gestrigen Anstrengungen eher nicht in ihrem Sinn sind. Grund Zwei war die Wetterprognose, die sich von Tag zu Tag schlechter entwickelte. Es war mit mittelhoch bis hoch liegenden Wolkenschichten zu rechnen, was in Alpen nichts anderes bedeutet, dass man oben auf knapp 2900 müM durchaus schon mitten drin statt nur dabei sein kann. Weiters hatte ich ja gestern – zwar spät, aber doch noch – das Vergnügen, den Hornets beim Überqueren des Wildgärst zuschauen zu dürfen. Und zu guter Letzt stand am Abend in Interlaken noch ein Termin an, den ich unbedingt wahrnehmen musste, sofern ich denn am folgenden Tag nicht ausgeschlossen werden wollte.
So fuhr ich also nach einfachem aber sättigendem Frühstück los in Richtung Meiringen. Der Weg führte mich hinunter ins idyllische Rosenlauital. Ziel war zunächst mal ein Ort, um gemütlich einen Kaffee zu trinken und eine erste Sichtung der gestrigen Fotos zu tätigen. Ich wählte das romantische Migros-Restaurant in Meiringen, um in die Welt der digitalen Fotografie abzutauchen. Die Fotos hauten mich zwar nicht wirklich vom Hocker, aber ein, zwei Perlen (unter total 1844) konnte ich entdecken.
Da ich unterdessen lernte, dass auch die Luftwaffe mehr oder weniger nach Flugplan fliegt, war meine Eile an diesem Morgen nicht sehr gross. Ich wusste, dass irgendwann um halb Zwei der Start der F/A-18 zu ihrem nachmittäglichen Rundflug anstand. Diesen wollte ich fotografisch und akustisch miterleben.
Der erhoffte Start von weiteren Kampfjets blieb aus, und so machte ich mich auf in Richtung Interlaken, wo ich wie eingangs bereits erwähnt einen kurzen Nasenstupser über mich ergehen lassen musste. Das Ergebnis fiel wie erwartet positiv aus, sprich in diesem Fall negativ. Der Weg war frei, um morgen Mittwoch am offiziellen Anlass des Fliegerschiessens teilnehmen zu dürfen. Die Autofahrt zurück nach Meiringen ins Hotel genoss ich bei wunderschönstem Herbstwetter. Die abendliche Sonne tauchte die bunten Laubwälder in fantastisches Licht und sorgte so für einen farbenfrohen Ausklang des Tages. Fotos davon existieren leider nicht, weil ich bezüglich Blog-Fotografie etwas eingerostet bin und es schlicht vergass.
In meinem Meiringer Hotel richtete ich mich zügig ein, ging noch was essen und packte danach bereits wieder vor, um für den nächsten Tag gewappnet zu sein. Wecker auf 04:15 Uhr stellen und ab ins Land der Träume…