Nach der dritten Nacht kamen mein Bruder und ich doch noch in den Genuss vom Frühstücksbuffet im Hotel Urweid. Die beiden vorangegangenen Tage waren wir ja jeweils so abartig früh unterwegs, dass wir nicht im Geringsten die Erwartung hatten, um diese Zeit etwas serviert zu bekommen. Heute jedoch gingen wir den Tag sehr gemütlich an. Wir gönnten uns nach den gestrigen Anstrengungen einen tiefen und langen Schlaf und stellten den Wecker auf acht Uhr morgens. Ein kleiner Schönheitsfehler hatte die Nacht: draussen tobte der Föhnsturm, schüttelte das gesamte Haus durch und in regelmässigen Abständen knallte irgendwo am Haus wieder ein Fensterladen an die Wand. So kam es, dass ich mich um zwei Uhr morgens anzog, um draussen in der Wärme (knapp 20 Grad!) nach dem Rechten zu sehen. Nach fünf Minuten entdeckte ich den Übeltäter, befestigte ihn und legte mich wieder hin. So hatte ich den tiefen und langen Schlaf halt zweiteilig…
Die Strapazen von gestern waren omnipräsent, irgendwie schmerzte noch alles ein wenig und so kam es mir ganz gelegen, dass unser heutiges Programm keine grösseren Marschdistanzen vorsah. Eigentlich war es sogar so, dass ich noch gar nicht genau wusste, wohin die Reise gehen sollte. Wohl mal am Flugplatz Meiringen vorbeischauen. Mein Bruder hatte sich die letzten Tage etwas ins Kartenmaterial der Region vertieft und schlug vor, mal die Alp „Bielen“ zu besuchen. Nachdem das Gepäck im Auto verstaut und wir uns im Hotel verabschiedeten, nahmen wir folglich Kurs auf diese Alp.
Nicht dass wir jetzt im Sinn gehabt hätten, von der Alp hoch zum Schiessplatz zu wandern. Aber die Möglichkeiten fürs nächste Jahr mussten ja ausgelotet werden. Wir halten uns alle Optionen offen…
Nach dieser kurzen Reko-Tour hatte ich die Idee, den Flugplatz Meiringen von oben zu fotografieren. Gemäss der Landeskarte gab es durchaus ein zwei Möglichkeiten, welche aber ebenfalls zuerst erkundet werden mussten. Wir wurden tatsächlich fündig! Der Platz bot eine tolle Übersicht auf das rege Treiben unten auf dem Flugplatz. Ideal, um spezielle Blickwinkel auf Helikopter und Flugzeuge zu erhalten.
Uns gefiel es hier oben sehr gut. So gut, dass der ursprüngliche Plan, direkt am Flugplatz Meiringen zu fotografieren, schlussendlich sogar ganz fallen gelassen wurde. Das kann ich problemlos ein anderes Mal nachholen.
Nach den vielen Helis war es an der Zeit, mal was anderes vor die Linse zu bekommen. Die Luftwaffe hatte ein Einsehen und holte die Hornets aus der Kaverne. Praktisch direkt unter uns konnten wir das Geschehen mitverfolgen.
Die vier Hornets sorgten nun gut hörbar für Spektakel auf dem Schiessplatz. Von hier unten war davon praktisch nichts zu sehen. Die Landung hingegen war dann wieder etwas für meine Kamera.
Oben lief das Programm weiter, die beiden Super Pumas kehrten von ihrer Feuerlöschdemonstration zurück und eine F/A-18 zeigte das Soloprogramm.
Feierabend war das Stichwort. Dani und ich brachen unsere Zelte ab. Wir wollten den noch nicht allzu späten Nachmittag nützen, um noch vor dem grossen Verkehr nach Hause zu kommen. Um viele Erlebnisse reicher und ich mit 4503 Fotos auf den Speicherkarten verliessen wir das Eldorado für Fliegerfans, mit dem jetzt schon sicheren Plan, auch im nächsten Jahr wieder vor Ort zu sein. Dann aber gleich die vollen fünf Tage! 🙂
Gratuliere zu den doch einigen ganz akzeptablen Fotos 😉 !
Waren erlebnisreiche, spannende und schlussendlich alles in allem doch noch irgendwie erholsame vier Tage im Berner Oberland.