Fliegerschiessen Axalp 2017 Ein Prachtstag inmitten der Berner Alpen

Das Berghotel Faulhorn verschwimmt im heissen Abgasstrahl der Hornet

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Nach einigen Jahren Unterbruch durfte ich diesen Herbst endlich wieder mal ein Fliegerschiessen auf der Axalp miterleben. Die letzten Jahre wurde dieser höchst spezielle Anlass aus verschiedenen Gründen leider immer abgesagt bzw. erst gar nicht durchgeführt (Air ’14, Wetter, Flugunfälle). Nun aber waren die Bedingungen perfekt, das Wetter dank einem kräftigen Hochdruckgebiet sehr stabil. Beste Voraussetzungen für einen sonnigen Tag im Berner Oberland!

Der Tag startete früh, sehr früh sogar! Um drei Uhr in der Früh holte mich der Wecker aus dem Schlaf. Die Vorfreude auf den bevorstehenden Tag liess die anfängliche Bettschwere jedoch schnell verfliegen (ha, wie passend zum heutigen Programm!). Abgemacht hatten wir vier – mein Bruder und zwei Fotografenkollegen – um vier Uhr beim P+R in Rothrist. Ich traf um 03:50 Uhr dort ein… und war der Letzte. Offensichtlich waren alle etwas kribbelig und daher überpünktlich. Na super, wir konnten somit die Fahrt in Richtung Brünigpass vorzeitig in Angriff nehmen. Was für ein Traum, unsere Schweizer Autobahnen während dieser nächtlichen Stunden; null Verkehr und daher problemloses Vorankommen. Die Uhr zeigte genau fünf Uhr, als wir auf dem extra eingerichteten Parkplatz beim Brienzersee eintrafen. Noch kurz ein Coffee-to-go bei den freundlichen Damen am Verpflegungsstand, dann folgte der kurze Fussmarsch zum „Axalp-Bus-Terminal“.

Die Tickets sind gekauft, die Shuttle-Busse stehen bereit
Noch herrscht hier die Ruhe vor dem Sturm

Nach der knapp 30-minütigen Busfahrt erreichte wir das (namensgebende) Dorf Axalp. Von hier gäbe es die Möglichkeit, mit einer Sesselbahn im Zeitlupentempo rund 400 Höhenmeter zurückzulegen. Was aufgrund der total rund 800 Höhenmeter nicht zu vernächlässigen wäre. Wir aber wollten die volle „Dosis“ des Axalp-Erlebnisses 🙂

Wir wählen die sportliche Variante und zweigen rechts ab
Doch zuvor brauchen wir noch eine kleine Stärkung

Durch die stockdunkle Nacht schlängelten wir uns also hoch, kreuzten dabei zwei Mal die über uns liegende Sesselbahn, wo bereits jedes Sesseli mit Frühaufstehern besetzt war. Die Bahn fährt jedoch so extrem langsam, dass ich wirklich das Gefühl hatte, dass wir Wanderer schlussendlich eher oben sein würden…

Seit gut einer Stunde unterwegs, langsam erwacht der Tag
Im Hintergrund zieht die „Sesseli-Karavane“ ihre Spur hoch zum Tschingel
15 Minuten später erreichen auch wir die „Normalroute“

Um genau acht Uhr erreichten wir schliesslich den Tschingel, von wo aus wir das morgendliche Training mitverfolgen wollten. Als erstes galt es, sich mit trockenen und warmen Kleidern „einzupacken“, denn die eben erst aufgegangene Sonne versteckte sich noch hinter den Bergen. Und aufgrund der Tatsache, dass wir uns mitten im Oktober auf über 2200 Metern über Meer befanden, waren die relativ frischen Temperaturen eher weniger überraschend. Wir waren also bereit für die kommende Show, welche jeweils um 9 Uhr mit dem Training beginnt. Es blieb noch etwas Zeit, um auszuruhen, den Verpflegungsstand und die Toitoi’s aufzusuchen (das alles wird jeweils extra für diesen Anlass hier oben aufgebaut; genial!)

Tele und „Weitwinkel“ liegen schon mal bereit
Erster Testschuss rüber zum Faulhorn im herrlichen Morgenlicht
Ein Blick runter nach Axalp, Brienzersee und rüber zum Brienzer Rothorn
Mein Bruder schaut sich das Verkehrsaufkommen am Brünigpass genauer an

Dann startete das Spektakel, mit zwei F/A-18 Hornet, die ihre Flares (heisse, glühende Täuschkörper, um gegnerische Raketen in die Irre zu führen) über dem Schiessplatz ausstiessen. Ich war natürlich überhaupt nicht parat, danach jedoch umso mehr 😉

Gerade noch so erwischt…
F/A-18 Hornet; mit Getöse in den Morgenhimmel
Auch drüben beim Tower befinden sich schon etliche Zuschauer
F/A-18 Hornet beim Kanonenschiessen
F/A-18 Hornet
F/A-18 Hornet
Das Berghotel Faulhorn verschwimmt im heissen Abgasstrahl der Hornet
Zum Schluss des Hornet-Trainings ein Formationsflug über den Schiessplatz
Es folgte das Training der F-5 Tiger

Nach dieser ersten Showeinlage machten die Jets Pause. Nun war die Reihe an den Super Puma Helikoptern, die im Minutentakt an uns vorbeiflogen und Gäste hochflogen. Noch immer frage ich mich, wie man wohl zu solch einem Flug kommt… aber seit ich mich seit einigen Jahren immer häufiger in den Bergen bewege, finde ich den Aufstieg gar nicht mehr so tragisch. Im Gegenteil, es ist eine herrliche Herbstwanderung.

Wir nutzten die Pause, um erstens eine Bratwurst zu kredenzen und zweitens unseren Standort zu wechseln. Ich persönlich war noch nie drüben beim Tower und wollte dies mal nachholen. Also kurz rübermarschiert und Position bezogen.

Pausenverpflegung hoch über dem Brienzersee
Nach der Standortwechsel blicken wir rüber zum Tschingel
Lustige Gestalten sind hier anzutreffen
Vor der Show werden noch Fotos von oben geschossen

Wir waren dann erleichtert, als sich schlussendlich doch noch die Sonne und der blaue Himmel durchsetzten. Denn während ein paar Stunden hatte ich doch einiges Bedenken, was das anbelangte. Obwohl am Morgen noch kein Wölkchen den Himmel trübte, zogen ab 9 Uhr hohe Wolken durch und sorgten bis halb eins dafür, dass sich die Sonne kaum zeigen konnte. Aber eben, das war nun Geschichte, und der Anlass startete pünktlich um 14 Uhr bei prächtigstem Sonnenschein. Ich lasse die Bilder sprechen:

Auch der gegenüberliegende Wildgärst war wieder gut besucht
Auch ein Adler (?) wollte sich das Spektakel aus nächster Nähe anschauen
Kopfüber runter ins Tal
F-5 Tiger beim Kanonenschiessen
Volltreffer!
PC-21 Trainingsflugzeug bei der Solovorführung
4 Hornets und 6 Tiger in Formation
Fallschirmaufklärer hüpfen aus dem PC-6
Suboptimale Tarnfarben
AS532 Cougar startet die Solovorführung mit einem „Feuerwerk“
Nach Abschluss der Helivorführung winken uns die Piloten zu und…
…und verlassen die Naturbühne mit Schwung
Die Solovorführung der F/A-18 Hornet…
…bildet für mich jeweils den Höhepunkt
Ich im Einsatz
Zum Schluss der Show noch die Patrouille Suisse
Patrouille Suisse
Gespiegelt
Patrouille Suisse zeigt „Flag“

Nach 75 Minuten war der „Unterhaltungsteil“ leider auch schon wieder vorbei. Nun hiess es zusammenpacken und bereit machen, um mit geschätzt gut 4000 Fans runter in Richtung Axalp zu wandern. Also den 20 Kilogramm schweren Rucksack wieder geschultert und gemütlich und vorsichtig die holprige Kuhweide hinab ins Tal. Auf halbem Weg, genauer beim „Chüemad“, stärkten wir uns noch mit einem feinen Raclette. Ja, für’s leibliche Wohl ist hier während den Axalp-Tagen gesorgt. Mit gefülltem Magen nahmen wir den Rest des Weges unter die Füsse.

Die Massenwanderung runter vom Tschingel

Schon bald erreichten wir das Dorf. Ich war gespannt, wie sich der dortige Massenansturm auf die Wartezeit für den Shuttlebus auswirken würde. Die ersten drei Axalp-Besuche durften wir ja jeweils noch mit dem Auto bis ins Dorf fahren. Sämtliche Wiesen waren damals noch überstellt und zugeparkt mit hunderten von Autos. Das Chaos am Abend entsprechend gross und Wartezeiten von gegen drei Stunden waren je nach Parkort keine Seltenheit… Mit der Einführung des Privat-Fahrverbots und der Shuttlebusse vor einigen Jahren verlagerte sich das Anstehen hin zum Busterminal. Die ganze Shuttle-Organisation haben die Verantwortlichen jedoch nun bis zur Perfektion gebracht, wie ich finde. Im geschätzten Fünfminuten-Takt wurden jeweils zwei Busse mit Leuten gefüllt und fuhren runter zum Parkplatz. Wir hatten trotz anfänglichen Befürchtungen nur gerade 30 Minuten zu warten, ehe wir unseren Bus entern konnten. Gratulation an die Organisatoren an dieser Stelle!

Es sah schlimmer aus als es tatsächlich war
Am „Verladebahnhof“
Sicher und früh unten am Brienzersee angekommen

Mit genau 2219 geschossenen Fotos trat ich zusammen mit meinen Mitreisenden die Fahrt nach Hause an. Ein toller Tag mit vielen schönen Fotos und Eindrücken ging dem Ende entgegen. Ich hoffe, dass uns Fliegerfans dieser Anlass noch lange erhalten bleibt. Denn auch ich will eines Tages noch auf den Wildgärst und mir das Spektakel von dort oben anschauen.

6 Kommentar

    • Herzlichen Dank für das Kompliment! War sicher auch vom Faulhorn ein tolles Erlebnis…

  1. Erich, wriklich tolle Bilder und ebenso spannende Reortage……alles neu im neuen PC danke! Trudi

    • Merci für dein Kompliment, Trudi 🙂

      Schön, dass dein neuer PC seine Sache gut macht… liebe Grüsse, Erich

  2. Lieber Erich Vielen Dank für die tolle Reportage! Eindrückliche Bilder! Viel Spass bei weiteren Aktionen! Peter Lachat

    • Hallo Peter, herzlichen Dank für dein Kompliment. Freut mich, dass die Bilder gefallen! Weitere Aktionen sind bereits Vergangenheit und hoffentlich bald im Blog nachzulesen… Viele Grüsse, Erich

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