Vom Barrhorn zum Bishorn – Tag 4

..und mit Bergführer Gerold

Scrollen

Der Tag begann früh. Aber wir wollten ja auch weit, beziehungsweise hoch hinaus. Und wir waren nicht die Einzigen mit dem Ziel Bishorn. So kam es, dass bereits vor dem Frühstück – welches um 5 Uhr terminiert war – ein Gerangel vor der Tür zum Aufenthaltsraum herrschte. Ich beschloss für mich, in Zukunft nur noch unter der Woche Touren zu unternehmen. Dieses Ellbögeln am frühen Morgen brauch ich nicht; was aber nicht heisst, dass ich es nicht kann! Wir kämpften uns also zum Tisch durch, füllten hastig unsere Energiespeicher und standen um 05.20 Uhr bereits vor der Hütte.

Ich war natürlich schon vor dem Zmorge am Fotografieren
Ich war natürlich schon vor dem Zmorge am Fotografieren
Der Tag bricht an, wir sind bereit
Der Tag bricht an, wir sind bereit
Hinter uns das Bishorn; das Weisshorn (rechts) verschieben wir auf ein anderes Jahr
Hinter uns das Bishorn; das Weisshorn (rechts) verschieben wir auf ein anderes Jahr

Voll motiviert starteten wir unseren Angriff auf’s Bishorn. Entgegen meinen letzten Wetterinformationen (welche zugegebenermassen noch vom Donnerstag waren) erwartete uns ein mehrheitlich wolkenloser Himmel. Die ersten paar hundert Meter von der Hütte weg führten noch über Geröll, doch schon bald montierten wir unsere Steigeisen und seilten uns ein. Nur zwei Gruppen befanden sich noch vor uns. Die erste Seilschaft verliess die Hütte schon sehr früh, denn die Herren schliefen in unserem Zimmer und schlichen sich bereits morgens um drei davon. Die zweite Gruppe startete kurz vor uns, doch die überholten wir schon bald. Nicht dass es sich um ein Rennen gehandelt hätte, aber wenn man mal den Tritt gefunden hat, sollte man ihn auch durchziehen. So marschierten wir über den Turtmanngletscher der Sonne und dem Bishorn entgegen.

Vor dem Gletscher heisst es anseilen
Vor dem Gletscher heisst es anseilen
Herrliche Morgenstimmung
Herrliche Morgenstimmung
Hinter uns sind Dutzende von Gipfelstürmern unterwegs
Hinter uns sind Dutzende von Gipfelstürmern unterwegs
Es wird steiler und die Sonne sorgt für eine malerische Kulisse
Es wird steiler und die Sonne sorgt für eine malerische Kulisse
Vorbei an grösseren und kleineren Löchern
Vorbei an grösseren und kleineren Löchern
Der Gipfel des Bishorns rückt in Griffweite
Der Gipfel des Bishorns rückt in Griffweite
Jetzt fehlen nur noch ein paar Meter
Jetzt fehlen nur noch ein paar Meter
Unsere Gipfelbesteigung aus Sicht von Google Earth
Unsere Gipfelbesteigung aus Sicht von Google Earth

Die erstgestartete Gruppe, welche rund zwei Stunden vor uns abmarschiert ist, holten wir weit vor dem Gipfel ein. Wir „führten“ somit das Feld an, wurden jedoch von hinten hart bedrängt. Würden wir es als Tages-Erste auf’s Bishorn schaffen? Aber halt, wir machen ja kein Rennen! Aber ein wenig Ehrgeiz schadet nicht. Leider haben uns die beiden dann noch kurz vor dem Gipfel abgefangen, was mich weniger interessierte als Gerold, der sehr gerne als Erster oben gewesen wäre. Doch Hauptsache war, dass wir es geschafft hatten. Um exakt 08.08 Uhr standen wir auf dem Bishorn, 4153 Meter über Meer und genossen die phänomenale Aussicht auf die wunderbare, vorwiegend unter uns liegende Bergwelt. Die Temperatur betrug zu diesem Zeitpunkt 1 Grad plus, was alleine noch keine grosse Sache wäre. Doch der stark blasende Westwind kühlte derart stark ab, dass wir nur für kurze Zeit oben blieben und schon bald die Heimreise antraten.

Gipfelfoto mit Weisshorn...
Gipfelfoto mit Weisshorn…
..und mit Bergführer Gerold
..und mit Bergführer Gerold
Unser Gipfelpanorama in Richtung Nordwesten
Unser Gipfelpanorama in Richtung Nordwesten
Blick vom Gipfel nach Süden zur Monte Rosa Gruppe
Blick vom Gipfel nach Süden zur Monte Rosa Gruppe
Beim Abstieg geniessen wir die Aussicht auf die Berner Alpen
Beim Abstieg geniessen wir die Aussicht auf die Berner Alpen
Hinter mir Gerold und das Bishorn
Hinter mir Gerold und das Bishorn
Eine Spur fast wie eine Autobahn
Eine Spur fast wie eine Autobahn
Gruppenfoto nach erfolgreichem Abstieg
Gruppenfoto nach erfolgreichem Abstieg

Der letzte Teil über den Turtmanngletscher zurück zur Tracuithütte war ziemlich kräftezehrend, da durch die Sonneneinstrahlung der Schnee bereits wieder sehr weich wurde. Gut waren wir so früh unterwegs, ich mochte mir gar nicht vorstellen, wie es wohl in ein paar Stunden gewesen wäre. Egal, wir waren ja zurück in der Hütte, gönnten uns eine stündige Pause mit Kaffee und Znüni, packten das restliche Material in unsere Rucksäcke und ruhten uns noch etwas aus.

Zeit für eine kleine Pause
Zeit für eine kleine Pause
Mein Material sollte noch verpackt werden
Mein Material sollte noch verpackt werden
Fotoshooting nach dem Gipfelerfolg
Fotoshooting nach dem Gipfelerfolg

Obwohl wir bereits auf dem Bishorn standen und somit das Ziel der Tour erreichten, war unser Tag noch lange nicht zu Ende. Es fehlte der sehr lange Abstieg von der Tracuithütte hinunter nach Zinal im Val d’Anniviers. Die annähernd 1600 Höhenmeter talwärts machten mir etwas Sorgen, denn als Hobby würde ich Bergabwandern nicht gerade bezeichnen. Doch das Postauto fährt nunmal in Zinal, und wir waren hier nicht auf einem Ponyhof. Die Strecke hinunter legten wir praktisch ohne Pause zurück, brauchten dazu aber immer noch fast 2 1/2 Stunden. Die wirklich sehr schöne Landschaft lenkte jedoch glücklicherweise von den Strapazen ab und ich knippste noch das eine oder andere Foto.

Der Abstieg von der Tracuithütte nach Zinal
Der Abstieg von der Tracuithütte nach Zinal
Der eindrückliche Anblick des Dent Blanche (links) veranlasste uns...
Der eindrückliche Anblick des Dent Blanche (links) veranlasste uns…
...schon nach ein paar Minuten zu einem Fotostopp
…schon nach ein paar Minuten zu einem Fotostopp
Wir verabschieden uns von der Tracuithütte
Wir verabschieden uns von der Tracuithütte
Es wird wieder grüner
Es wird wieder grüner
Über bunte Blumenwiesen hinweg schauen wir zum Weisshorn
Über bunte Blumenwiesen hinweg schauen wir zum Weisshorn
Überbleibsel aus alten Tagen
Überbleibsel aus alten Tagen
Das "Privée"-Schild wär wohl nicht mehr nötig
Das „Privée“-Schild wär wohl nicht mehr nötig
Wasserspeicherung auf elegante Art
Wasserspeicherung auf elegante Art
Die Blumenfotos kommen wieder
Die Blumenfotos kommen wieder
Und plötzlich sehen wir wieder Zivilisation
Und plötzlich sehen wir wieder Zivilisation
Wanderweg mit toller Aussicht
Wanderweg mit toller Aussicht
Wegen meinen Blumenfotos hechle ich der Gruppe hinterher
Wegen meinen Blumenfotos hechle ich der Gruppe hinterher
Ausnahmsweise war ich mal an der Spitze des Feldes
Ausnahmsweise war ich mal an der Spitze des Feldes
Erste Häuser deuten auf die baldige Zielankunft hin
Erste Häuser deuten auf die baldige Zielankunft hin
Noch ein kurzes Stück durch die Natur
Noch ein kurzes Stück durch die Natur
Zinal, wo unsere Tour endet
Zinal, wo unsere Tour endet
Die Walliser wissen halt, was gutes Bier ist
Die Walliser wissen halt, was gutes Bier ist

So, das war’s also mit unserer Tour vom Mattertal ins Val d’Anniviers. Es folgte die Heimfahrt mit Bus und Bahn, von der es jedoch aufgrund akuter Faulheit keine Fotos mehr gab. Die bereits fast 600 Stück waren genug und werden mich noch während den nächsten Tagen beschäftigen, das reicht mir 😉

Wir hatten vier tolle Tage mit Wetterglück, einer lustigen Truppe und einem Top-Bergführer. Alles war perfekt organisiert und klappte tiptop. Ich bedanke mich an dieser Stelle nochmals bei allen, ich hatte riesigen Spass und freue mich bereits auf weitere Touren!

1 Kommentar

  1. Super Bergwanderung mit tollen Fotos. Danke für die Einladung, aber ich bevorzuge eine weitere Railroad – Tour mit dir 😉
    Die Tage sind korrigiert…..
    Grüessli

Ich freue mich stets über eure Kommentare, lobenden Worte, Fragen und natürlich auch Kritik (welche ich umgehend löschen werde ;-) ).

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.