Gokyo-Everest-Trekking – Tag 11 Dzonglha - Gorak Shep (5140 m)

Ankunft am "Ende der Welt"

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Unsere heutige Etappe von Dzonglha nach Gorak Shep

Ich muss zugeben, dass ich die heutige Etappe etwas unterschätzte. Gemäss der Routenbeschreibung von Aktivferien sollten wir ungefähr 5 Stunden unterwegs sein – was ja schlussendlich auch stimmte, aber eben doch streng war.

Um 8 Uhr stand das Morgenessen an, aufgestanden bin ich wie schon fast gewohnt gut eine Stunde vor der offiziellen Tagwache. Zum ersten Mal während unseres Trekkings kam mein Schlafsack an die Leistungsgrenze. Kein Wunder, zeigte das Thermometer im Zimmer sehr kühle -5 Grad an. Aus dem knapp wohlig warmen Schlafsack zu kriechen, brauchte einige Überwindung. Aber schon das Anziehen ist auf dieser Höhe so anstrengend, dass man sofort warm bekommt.

Da die Kontaktlinsen sonst einfrieren, behalte ich sie während der Nacht im Schlafsack und „montiere“ sie auch gleich dort
Frühmorgendliche Bergkunde mit Hampi

Nach dem Frühstück wanderten wir zuerst talauswärts in Richtung Khumbu-Haupttal auf einem herrlichen Höhenweg. Vor uns immer im Blick der Amadablam, für mich einer der schönsten Berge (von denjenigen, welche ich kenne).

Nach dem Start blicken wir zurück in Richtung Cho La
Talauswärts sehen wir den Ort Pheriche und die alles dominierende Ama Dablam
Gemütliche Höhenwanderung
Die eindrückliche Nordwand des Cholatse (Ueli Steck durchstieg sie 2005 solo)
Wir erreichen das Haupttal und erblicken hinten unter anderem den Pumori
Dieser wird uns bis zum heutigen Ziel den Weg weisen
Kurze Pause, ehe wir die „Hauptstrasse“ erreichen

Auf der anderen Talseite kam nun der Hauptzugangsweg von Lukla ins Everest Base in Sichtweite. Dort drüben war erheblich mehr Verkehr unterwegs als bei uns. Der November ist ein beliebter Reisemonat, da meistens sehr trocken. Wir können das ja definitiv bestätigen. Etwa eine weitere Stunde, nachdem wir das Haupttal erreichten, vereinigten sich die beiden Wege. Von nun gehörten auch wir zu den unzähligen Touristen, welche hier hoch und runter wanderten.

Kaum auf dem Hauptweg, treffen wir auch schon wieder auf Schwerverkehr
Die Zunge hängt, es scheint anstrengend zu sein
Die Karavane nähert sich Lobuche
Wir erreichen unseren Mittagshalt

Pünktlich um 12 Uhr erreichten wir Lobuche, dem letzten Dorf vor unserem Ziel Gorak Shep. Hier liessen wir uns in der gutbesetzten Dorfknelle nieder, um unsere Energietanks wieder zu füllen. Draussen auf dem Parkplatz parkten etliche Yaks, was mich irgendwie an einen amerikanischen Truckstop erinnerte.

„Truckstop“ bei unserer Mittagspause in Lobuche
Die Yaks tanken auf
Wir warten im gut besetzten Teehaus auf unser Essen
Auch Gelje hält die Szenerie fest
Das leicht puffige Rucksackdepot
Die Küche ist stark beschäftigt, ich nutze…
…die Wartezeit, um die sehr…
…vielfältige Speisekarte…
…Seite für Seite abzulichten
Fleisch hier hinten und weitab der Kühlkette lass ich mal lieber bleiben
Nach dem Essen lädt das Wetter zum Sonnenbad

Nach dem Essen folgten harte Stunden. Ich spürte noch den Cho La-Pass in den Beinen, und insbesondere die letzten Kilometer über die endlose Moräne des Khumbu-Gletschers schien kein Ende nehmen zu wollen. Immer und immer hatte ich die Hoffnung, dass hinter dem nächsten Hügel Gorak Shep auftaucht.

Endlose Weiten, links der Pumori, in der Mitte der Nuptse
Das friedlich weidende Yak lässt sich nicht stören
Der Nuptse, Schicksalsberg von Ueli Steck
Die endlosen Schlaufen über die Moräne
Unter dem Geröll ist doch tatsächlich auch noch Eis versteckt
Die eindrückliche Gletscherzunge
Nach gefühlten 100 Schlaufen über die Moräne sehen wir unser Ziel
Ankunft am „Ende der Welt“
Wir treffen bei unserer Unterkunft ein, die von aussen einen modernen Eindruck macht

Wie nicht anders zu erwarten, erreichten wir unser Ziel – müde und erleichtert. Es ist ein spannender Ort, hier am Ende der Welt. So zumindest erscheint es mir momentan. Die Unterkunft ist die mit Abstand bisher leideste. Der Aufenthaltsraum ist hoffnungslos überfüllt, und so macht es mir keinen Spass, Blog zu schreiben. Immerhin bin ich noch etwas auf Fototour gewesen, um euch unter anderem mit hübschen Sternenfotos zu beglücken.

Zur Zeit unserer Ankunft war’s noch gemütlich
Unser heutiges Zimmer
Neu und doch baufällig; ich hatte das Gefühl, dass die ganze Hütte schwankt
Die sanitären Einrichtungen dienten nur der Zier
Der letzte Aussenposten der Menschheit (vom weiter hinten liegenden Everest Base Camp mal abgesehen)
Wunderschöne Abenddämmerung
Und die Szenerie noch mit Sternhimmel
Gorak Shep im Mondlicht und mit Milchstrasse

Morgen früh um 6 Uhr starten wir zu unserer Besteigung des Kala Patthar, der sozusagen vor der Haustür liegt. In der Nacht sind -15 Grad angesagt… das dürfte ein kühles Aufstehen geben!

Tagesfakten: 11,4km, 4h20min, 585m Aufstieg, 255m Abstieg

Weiter mit Tag 12

1 Kommentar

  1. Es werden wieder bessere Zeiten kommen. Bald habt ihrs geschafft! Freud dich darauf, dass Du das Ziel bald erreichst. Das schaffst du ! Sei stolz auf all das, das du bis jetzt geleistet hast!!!!!!!!!!! Und noch leisten wirst !!!!! Gruss

Ich freue mich stets über eure Kommentare, lobenden Worte, Fragen und natürlich auch Kritik (welche ich umgehend löschen werde ;-) ).

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